Page 25 - DiVin092017
P. 25
Frühburgunder, Portugieser, Domina und Regent. Riesling, Rivaner und Weißburgunder bilden die Weißweinpalette. Und der Absatz brummt. Der moderne Verkaufsraum mit der Weinpräsenta- tion, freundliches, fachkundiges Personal das gerne berät und bereitwillig Gelegenheit zur Ver- kostung anbietet, verstaut danach kistenweise Wein in die Kofferräume von Privatwagen, Ge- schäftskunden decken sich mit größeren Mengen ein, Aus ugsbusse halten zu einer Weinprobe an.
Im tiefen, kühlen Keller
Rolf Münster bereitet es große Freude, uns durch die nicht endenden Kellergänge zu führen. Am liebsten wäre er mit uns an jedem der vie- len hundert Fässern stehen geblieben und hätte dessen Inhalt mit uns verkostet. Bereitwillig fährt er mit seinem Weinheber in die kleinen Barriques und entnimmt ihnen Probe für Probe. Was wir verkosten, lässt uns aufhorchen: Extraktreiche, erstklassige Weine, vom kleinen Barrique, über die Fuderfässer bis hin zu den großen Mehrstück- fässern. Dabei haben in den Kellern hunderte von klassischen Barriques zwischen neuen und sehr alten Holzfässern - teils mit kunstvoll geschnitz- ten Fassböden - ihren Platz gefunden. Verliert man zwischen so vielen Fässern nicht den Über- blick? Münster lächelt: „Ich nicht, ist alles doku- mentiert, aber ich weiß auch so ganz genau, wo was liegt und reift, ich muss es ja ständig kontrol- lieren.“ Journalisten sind kritische Menschen, auch bei der Weinprobe, und so schielen wir schon das eine oder andere Mal auf die an den Fässern hän- gende Karte, um die Hinweise des Kellermeisters zu überprüfen – tatsächlich, er hat alles im Kopf.
Wie schafft man es, bei so vielen Winzern stän- dig hohe Lesequalitäten zu bekommen? „Unsere Berufskollegen sind durchweg Winzer mit Begeis- terung und Leidenschaft. Dennoch machen wir klare Vorgaben für Lesetermine und formulieren unsere Qualitätsvorstellungen. Auf der anderen
to the small barriques with his wine syphon and samples them one by one. The tasting makes us listen: extra-rich, rst-class wines, from the small barrique, past the barrels to the large multi-piece barrels. Hundreds of classic barriques are located in the cellars ranging from new to very old wooden barrels, some of them with carved wooden bot- toms. Don‘t you lose track with so many barrels?
These are narrow ravines stretching between two steep, bare slopes, often not wider than ten metres.
Münster smiles: „Not me, everything is documen- ted, but I also know exactly where which wine is and how much it ages, I must constantly control it.“ Journalists are critical, also when tasting wine, and so every now and then we glance at the chart hanging from the barrels to check the cellar mas- ter‘s notes - but he knows everything by hand.
How do you get so many winegrowers to maintain such a high reading quality? „Our col- leagues are always professional winemakers with enthusiasm and passion. Nevertheless, we have clear speci cations for reading dates and formulating our quality concepts. On the other hand we pay premiums, calculated on the base price, surcharges up to 250 percent may apply,“ Münster explains. Now we also understand the reason behind the many hundred containers, in which the wines are separated from one another. „From the top quality wines we often not more than 100 litres from the individual winemakers,
Bottles for wine tasting
After sampling in the cellar, Münster serves bott- led wines for tasting. He starts with a well-chosen Rivaner. The dry 16 year old shows great fresh- ness, with a rather high alcohol content of 12.5%
25