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Ist es seine Herkunft aus Neuseeland, sind es die Steillagen der Weinberge in Schwabsburg, die häu g nur Handarbeit zulassen, oder ist das Bemühen, den Win- zerbetrieb noch stärker auf ökologische Arbeitsweise auszurichten und dabei auch Schafe einzusetzen? Christine Huff und Jeremy Bird-Huff lachen: „Nehmen Sie alles zusammen, dann liegen Sie richtig!“ Tatsache ist, seit einigen Jahren setzen die Huffs Schafe zur Weinbergs- p ege ein. Wie Jeremy letztendlich nach Schw- absburg und die Schafe in die Weinberge der Huffs kamen, hat schon etwas Schicksalhaftes.
Um sich in der Europa als Praktikant in der Landwirtschaft umzusehen, verließ Jeremy 2009 seine Heimat Neuseeland. Auf der grünen Insel hatte er in einem landwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet, der eine Million Schafe züchtete. Die Eltern von Jeremy widmeten sich der Landwirt- schaft und dem Weinbau. Um seinen Horizont zu erweitern, bewarb sich Jeremy für ein Prak- tikum in einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Schafhaltung in England. Eigentlich hätte da- nach die Heimreise auf die grüne Insel ange-
Seit einigen Jahren setzen die Huffs Schafe
zur Weinbergsp ege ein.
standen. Doch in Jeremy war das Interesse auf Neues geweckt, er wollte mehr von Europa ken- nen zu lernen. Und da seine Familie in Neusee- land auch Wein anbaute, was lag da näher, als in einen Weinbaubetrieb in Europa zu schnuppern?
Im rheinhessischen Schwabsburg stand man 2009 gerade kurz vor der Weinlese. Im Weingut der Familie Ekkehard Huff war Not an Arbeits- kräften, denn Tochter Christine hatte nach er- folgreichem Studienabschluss des Weinbaus an der Hochschule in Geisenheim ebenfalls ein Praktikum angetreten - in Frankreich. So muss- te auch Ekkehard Huff auf die Suche nach einem Praktikanten gehen und traf auf Jeremy Bird.
An Fastnacht in Mainz kamen sie sich näher
Jeremy lebte sich schnell in Schwabsburg ein, die Arbeit in den Weinbergen und im Keller ge el ihm, der Familienanschluss bei den Huffs hätte besser nicht sein können. Und so sah man auf beiden Sei- ten den ursprünglich nach der Weinlese geplan- ten Abschied mit gemischten Gefühlen. Und da im feierfreudigen Rheinhessen die „Bremserfeste“ (Fest des neuen Weins) anstanden, empfahl man
Stolz trägt Philippa die neuseeländische
Fahne. Philippa proudly presents the new zealand ag.
s it the fact he comes from New Zealand? Is it the steep slopes of the vineyards in Schwabs- burg that often can only be worked by hand? Or was it a desire to make wine growing even more ecological that led him to use sheep?
Christine Huff and Jeremy Bird-Huff laugh:
„Add all that into the mix and you‘ll be close!“ The fact is, for some years, the Huffs have been using sheep to maintain their vineyard. How Jeremy landed up in Schwabsburg and brought sheep to the Huff vineyards was all a stroke of luck, really.
Jeremy left his home country of New Zealand in 2009 to learn about European farming prac- tises. Back on his home island, he had worked on a farm that bred a million sheep. Jeremy‘s parents had dedicated their lives to agriculture and growing grapes for wine. In order to expand his horizons, Jeremy applied for an internship on a sheep farm in England. He was supposed to return home once it was over, but Jeremy‘s interest in exploring new things had been awa- kened and he decided that he wanted to know
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