Page 21 - Demo
P. 21
unzählige neue Maßnahmen, die das Ausga benniveau des Etats in die Höhe trieben.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen neue bzw. zusätzliche Belastungen im Bundes haushalt 2021 im Vergleich zum Beginn der Legislaturperiode 2017, die auf Beschlüssen bzw. auf der Mitwirkung der großen Koaliti on in den Vorjahren basieren:
• LeistungsAusweitungen in der gesetzli chen Rentenversicherung, z. B. die Einfüh rung der steuerfinanzierten Grundrente (+1,4 Mrd. Euro, neu)
• umfangreiche Hilfen für Länder und Kom munen, z. B. Strukturhilfen im Rahmen des Kohleausstiegs (+1,5 Mrd. Euro, neu)
• Neuregelung der BundLänderFinanz beziehungen (+10 Mrd. Euro, neu)
• die Gewährung neuer Subventionen,
z. B. die Einführung des Baukindergelds (+0,9 Mrd. Euro, neu)
• massive PersonalAufstockungen (+4,2 Mrd. Euro, zusätzlich)
• Ausdehnung der Verwaltungsausgaben (+4,8 Mrd. Euro, zusätzlich)
• Anhebung des Wehretats und Ausbau der Entwicklungshilfe (+14 Mrd. Euro, zusätz lich)
• höhere Transfers an den EUHaushalt (+21 Mrd. Euro, zusätzlich)
Negative Konsequenz: Seit 2014 zog das Vo lumen des Bundesetats kräftig an. Verbuchte der Bund 2014 Ausgaben von 296 Milliarden Euro, waren es 2019 bereits 343 Milliarden, die – perspektivisch auf Basis der Eckwerte vom Frühjahr 2020, also ohne negative CoronaEffekte – auf 381 Milliarden Euro 2023 steigen sollten.
Damit ist klar: Schon VOR DER KRISE war ein deutlicher Ausgabensprung in der Finanzplanung angelegt – Jahr für Jahr.
Auch ohne Corona-Krise: Der Bundeshaus- halt ist ein Sanierungsfall
Die AusgabenBeschlüsse der Politik haben eine fatale Folge: Das hohe Ausgabenniveau in den Finanzplanungen der Regierung konnte niemals durch laufende Einnahmen – Steuern oder sonstige wiederkehrende Abgaben – gedeckt werden. Die Folge:
Die mittelfristige Projektion für den Bundes haushalt der nächsten Jahre errechnete stets strukturelle Defizite für den Etat – auch schon in den BoomJahren bis ein schließlich 2019.
Fazit: Schon VOR DER KRISE war der Bundeshaushalt ein Sanierungsfall – mit größer werdenden Defiziten, vor denen Bundesregierung und Bundestag die Augen verschlossen haben.
Dazu die wichtigsten Fakten:
• Auf Basis des Finanzplans 2019 ergab sich für den Bundesetat 2020 ein Minus von rund 16 Milliarden Euro, für 2021 sogar von knapp 18 Milliarden – obwohl man eine weiterhin gute Konjunktur und wei tere Rekorde bei den Steuereinnahmen annahm.
• Den Haushaltsausgleich konnte die Regie rung in ihren Planungen nur deshalb schaffen, weil sie hohe Sondereinnahmen aus der AsylRücklage im Haushalt ver bucht hat. Diese Rücklage war ebenfalls nicht geplant, sondern wurde aus den
Haushaltsanalyse 21