Page 43 - Leinen los! 11/2022
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Deutscher Marinebund
Funken fasziniert
Annika Schmidt
Am 16. September war Frank Pliquett gemeinsam mit seiner 19-jährigen Tochter Anna Lena in Laboe und besuchte wieder einmal das Technische Museum U 995. Der 58-jährige Kieler Funkamateur, sitzt dabei mit seinem Equipment im Funk- raum des U-Boots und funkt unter dem Rufzeichen DKØDMB. Viele Gäste sehen im U-Boot gespannt seiner „Arbeit“ zu
An diesem Tag haben Frank und Anna Lena, die ebenfalls schon eine Funklizenz besitzt, von Australien bis nach Spanien und Kanada mit anderen Funkern kommu- niziert! Seit März 2019 sind bei 16 Besu- chen 52 verschiedene Länder ins Log geschrieben worden und falls einmal ein fernes Land nicht auf Kurzwelle zu errei- chen ist, kann es passieren, dass im nächs-
Die Kinder waren fasziniert vom angebotenen Physik-Experiment
und stellen interessiert Fragen. „Ich werde sehr gerne beim Funken gestört, um Fra- gen zu beantworten und komme gern mit Menschen ins Gespräch“, betont Frank. Zum Ausprobieren hatte er für Interessierte natürlich auch etwas dabei – eine Station, bei welcher man versuchen kann, seinen eigenen Namen zu morsen. Diese Station beinhaltete eine PC-Tastatur, die auf Tasten- druck Morsezeichen ausgibt und eine Mor- setaste mit Decoder und Display, auf der man versuchen kann, die gehörten Zeichen einzugeben und seinen Namen zu schrei- ben. Das sieht deutlich einfacher aus, als es tatsächlich ist, sorgt bei Gästen des U-Boots aber für rege Begeisterung und ein hohes Maß an Mitmachbereitschaft.
Für die Kleinen hat er eine Karte vorberei- tet, auf der kleine Bojen die Förde entlang- geschoben werden und die in der Nähe von Laboe anfangen zu blinken. Dies sind kleine Schwingkreise mit LEDs, die Ener- gie von der Spule eines Handy-Ladegerä- tes unter der Karte beziehen. Ein Physik- Experiment oder einfach nur ein kleines Highlight, das bei Kindern jedes Mal für viel Freude sorgt.
Frank Pliquett im Funkschapp von U 995
ten Moment Besucher aus diesem Land den Kopf in den Funkraum stecken und sich dann ein interessantes Gespräch ent- wickelt. 7
Wir trauern um Dr. Herwig Brun! †
Herwig Brun wurde am 25. Februar 1941 im österreichischen Gmünd geboren und setzte am 11. Oktober dieses Jahres in Wien zum letzten Mal die Segel. Der studierte Schiffstechniker war viele Jahre als Generalsekretär und
Vizepräsident an der Seite von Dr. Karl Anton Skrivanek, dem Präsidenten des ÖsterreichischenMarineverbandes.
Am 17. März 2018 wurde Herwig Brun in Bruck an der Mur zum Präsidenten gewählt und folgte Karl Skrivanek, der aus Altergründen auf eine erneute Kandi- datur verzichtete. Bis zum 25. Oktober 2021 war Dr. Brun als Präsident des ÖMV, Generalsekretär und Chefredakteur der Verbandszeitschrift „Die Flagge“ an der Spitze unseres Partnerverbandes.
Mit Herwig Brun haben wir einen engagierten Kämpfer für unsere gemeinsa- men maritimen Anliegen verloren. Die Zusammenarbeit mit den Präsidenten des Deutschen Marinebundes war geprägt von Vertrauen, Kameradschaft und Pragmatismus. Sein Einsatz für die Internationale Seefahrer-Föderation (International Maritime Confederation) setzte Maßstäbe.
Wir werden unserem Kameraden Herwig Brun ein ehrendes Gedenken bewah-
ren unter dem Motto „Wenn ein Mensch stirbt, dann ist das so, als verschwände ein Schiff hinter dem Horizont. Es ist immer noch da, wir sehen es nur nicht mehr.“
Heinz Maurus Karl Heid Präsident Ehrenpräsident
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Fotos: Annika Schmidt


































































































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