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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Hoffnung an der Ostseeküste für FSG und Nobiskrug
Erstmals nach der Insolvenz können die Beschäftigten der Werften Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und Nobis- krug in Rendsburg wieder nach vorn blicken. Für beide der angeschlagenen Unterneh- men hat sich eine vielsprechende Lösung gefunden, die auch in Zukunft halten soll. Die Flensburger Werft wird das familiengeführte Stahlbauunternehmen Heinrich Rönner aus
Bremerhaven unter dem neuen Namen FSG Shipyard GmbH weiterbetreiben und die Lürssen-Gruppe aus Bremen übernimmt die direkt am Nord-Ostsee-Kanal gelegene Nobiskrug-Werft. Sie wird mit der benach- barten Lürssen-Kröger-Werft in Schacht- Audorf zusammengeführt und künftig mit ihr gemeinsam betrieben.
Die Beschäftigten sollen übernommen wer- den. Für sie ist eine Transferge- sellschaft eingerichtet worden, die seit dem 1. Februar den Übergang sichert und Weiter- qualifizierungen ermöglicht. Fast alle Beschäftigten haben diesem Angebot vertraglich zugestimmt. 310 arbeiten bei der FSG, weitere 140 bei Nobis- krug. Die Transfergesellschaft hat eine Laufzeit von vier Mona- ten, in denen die Beschäftigen 80 % ihres Nettolohns erhalten. Vor der Insolvenz im Dezem-
Der Mega-Hafen Ningbo wird ständig erweitert
ber 2024 warteten die Angestellten mitun- ter Wochen auf ihre Löhne.
Eine weitere positive Nachricht in diesem Zusammenhang ist, dass die nunmehrige FSG Shipyard GmbH das im Bau befindliche 120 m lange RoRo-Schiff mit LNG-Antrieb für die Searoad Reederei fertig bauen und abliefern wird. Angeblich laufen bereits Vor- bereitungen für ein Schwesterschiff. Aller- dings waren beide heruntergewirtschafteten Werften aufgrund des erheblichen Investiti- onsstaus nicht gleich funktionsfähig. Hierfür müssen in den kommenden Monaten noch umfangreiche Vorarbeiten erledigt werden. Dazu gehören u.a. das Einholen von TÜV- Genehmigungen und Zertifizierungen, die Sanierung von Gebäuden, das Einrichten von Anlagen, die Materialbeschaffung. Sowohl das Land Schleswig-Holstein als auch die Gewerkschaft IG Metall Küste und der Verband für Schiffbau und Meerestech- nik (VSM) äußerten sich positiv über die gefundenen Verkaufslösungen. hjw
Luftaufnahme der Flensbur- ger Schiffbau-Gesellschaft
Der Hafen Ningbo-Zhoushan verzeichnet Rekordumschlag
Der chinesische Großhafen Ningbo-Zhoushan verzeichnete im Jahr 2024 einen Rekordum- schlag von 1,34 Mrd. t. Das entspricht einem Anstieg von 4 %. Zum Vergleich: In deutschen Häfen stagnieren die Umschlagzahlen besten-
falls. Ningbo-Zhoushan sicherte sich damit zum 16. Mal in Folge den Titel des weltweit geschäftigsten Hafens, gemessen am Güter- aufkommen. Gleichzeitig erreichte der Contai- nerumschlag 39,3 Mio. TEU – ein Anstieg von rund 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies stellt die stärkste Zunahme innerhalb der letzten sie- ben Jahre dar und sichert Ningbo-Zhoushan nach Shanghai (50 Mio. TEU) und Singapur (41,1 Mio. TEU) weltweit den dritten Platz beim Containerumschlag. hjw
Rekordhoch bei Produktentankern
Nicht nur die Bestellungen und Ablieferun- gen von Containerschiffen haben im ver- gangenen Jahr Rekorde erreicht, im Sek- tor Produktentanker sieht es ähnlich aus. Im Jahr 2025 stehen nach Angaben der Schifffahrtsorganisation BIMCO Produk- tentanker mit einer Gesamtkapazität von 12 Mio. tdw zur Ablieferung an. Damit ist diese Zahl gegenüber den 3,4 Mio. tdw aus dem Jahr 2024 um nicht weniger als 256 % auf ein neues Hoch gestiegen. In den Jahren 2023 und 2024 seien 551 neue Schiffe mit einer Kapazität von 38,7 Mio.
28 Leinen los! 4/2025
tdw in Auftrag gegeben worden, berich- tet die BIMCO. Das weltweite Orderbuch für Produktentanker habe ein Volumen von 41,2 Mio. tdw erreicht.
Taufe von zwei Produkten- tankern der Reederei John T. Essberger an den Hamburger Landungsbrücken
Die Flotte altert jedoch – mangels Verschrot- tung. Derzeit bestehen 10 % der Flottenka- pazität aus Schiffen, die älter als 20 Jahre alt sind. hjw
Foto: Essberger Foto: Port of Ningbo
Foto: FSG


































































































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