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Deutsche Marine
EmdEn Nummer 6 getauft Dieter Stockfisch/ws
Am 4. Mai 2023 wurde die zweite von insgesamt fünf neuen Korvetten der Klasse K 130 (2. Los) für unsere Marine feierlich bei Blohm+Voss in Hamburg auf den Namen emden getauft. Taufpatin der emden war Annette Lehnigk-Emden, die neue Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Sie betonte in ihrer Taufrede: „Ich bin sehr stolz, dass ich so kurz nach meiner Ernennung zur Präsidentin dieses Boot
Die Korvette emden klar zur Taufe
Die Hauptpersonen v.l.: Tim Walter, Blumenmädchen Philine, Annette Leh- nigk-Emden, Frank Lenski, Tim Kruithoff
Die Champagnerflasche zerschellt, die emden ist getauft
auf den Namen emden taufen durfte. Das bereits mit Vertragsbeginn begonnene hohe Tempo und die gute Zusammenar- beit aller Beteiligten sind Grundlage für die Realisierung dieses Projektes. Dies ist angesichts der viel zitierten Zeitenwende auch zwingend erforderlich, um unse- ren Soldatinnen und Soldaten die best- mögliche Ausstattung zu beschaffen.“ Emdens Oberbürgermeister Tim Kruit- hoff gab einen Rückblick auf die Historie der fünf Einheiten mit dem Namen emden
und begrüßte, dass bei der Marine bald wieder eine emden zur See fahren wird. Vizeadmiral Frank Lenski, Stellvertreten- der Inspekteur der Marine und Befehlsha- ber der Flotte und Unterstützungskräfte, sagte in seiner Ansprache: „Mit der heu- tigen Taufe schreiben wir einen traditions- reichen Namen fort – noch wichtiger ist jedoch, dass wir mit dem 2. Los Korvet- ten K 130 einen weiteren wichtigen Schritt zur Verjüngung unserer Flotte beschreiten. Wir legen damit zugleich die Basis dafür, in der Nordflanke und speziell in der Ost- see unsere Präsenz und Kampfkraft zu erhöhen.“
Wann die neue emden in den Dienst der Marine kommt, ist allerdings noch unklar. Das Neubauprogramm kämpft mit Verzö- gerungen. „Wir arbeiten an einer Lösung. Es handelt sich um einen Software-Bau- stein für die IT-Sicherheit“, berichtet Tim Wagner, Geschäftsführer der Werft NVL, die im Lürssen-Konzern den Marineschiff- bau betreibt.
Die bei Auftragserteilung im September 2017 vereinbarten Ablieferungstermine sind schon mehrfach verschoben wor- den. Ursprünglich sollten die fünf Schiffe zwischen 2022 und 2025 in Dienst gestellt werden. Inzwischen geht die Marine von einer Indienststellung der ersten Einhei- ten 2026 aus. Admiral Lenski sprach aber auch die damit verbundenen Probleme bei der Informationstechnik offen an. Er
sei sich jedoch sicher, „dass öffentliche Auftraggeber und Industrie das Projekt gemeinsam, „trotz der Verzögerungen aufgrund fehlender Bereitstellung eines IT-sicherheitskonformen Führungswaffen- einsatzsystem, zu einem guten Ende füh- ren“ werden. Das Problem bei der IT- Sicherheit zwinge zu weiterer Geduld, bedauert Lenski. Dies solle seinen Dank an das Projektteam jedoch nicht schmä- lern, sondern vielmehr ein Ansporn sein. Denn die Marine brauche diese wichtigen Einheiten schnell.
Mit dem Durchtrennen der Halteleine und dem Zerbrechen der Champagner- Flasche am Bug der 89 m langen Kor- vette, dem Ausbringen von drei don- nernden „Hurras“ und dem Abspielen der Nationalhymne durch das Heeres- musikkorps Neubrandenburg heißt eine Einheit unserer Marine nach ca. zehn Jah- ren erstmals wieder emden. In der Vergan- genheit zeigten mit diesem Namen zwei Kleine Kreuzer der Kaiserlichen Marine, ein Leichter Kreuzer der Reichs- und Kriegs- marine, eine Fregatte der Köln-Klasse (F 221/Außerdienststellung 1983) und eine Fregatte der Bremen-Klasse (F 210/Außer- dienststellung 2013) Flagge für Deutsch- land.
Die frisch getaufte emden befindet sich jetzt in der Endausrüstung. Dann folgen die Funktionsnachweise und Erprobungs- fahrten. 7
12 Leinen los! 6/2023
Foto: Michael Nitz, Naval Press Servic Foto: fb
Foto: fb


































































































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