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Mensch.Schifffahrt.Meer.
BRettung nach Mastbruch
ei Starkwind und grober See haben
die Seenotretter der Stationen Gel- ting, Langballigau und Olpenitz sieben Menschen auf der Ostsee nach dem Bruch des Mastes ihrer Segelyacht aus Gefahr befreit. Drei Einheiten der Deut- schen Gesellschaft zur Rettung Schiff- brüchiger (DGzRS) waren gemeinsam im Einsatz, um bei Westwind bis sieben Beaufort (61 km/h Windgeschwindig- keit) die 14 m lange Yacht und ihre Crew sicher in den Hafen zu bringen. Aufgrund der Schäden war es der Crew nicht mög- lich gewesen, nach dem Mastbruch die Segel komplett aus dem Wasser zu ber- gen. Zudem drohten Leinen in den Pro- peller des Motors zu geraten. Die Yacht trieb deshalb antriebslos und manövrier- unfähig mit etwa 3 kn über Grund ost- wärts.
Die Rettungsboote ursula dettmann und Werner Kuntze nahmen Kurs auf den Havaristen. Etwa 8 sm östlich des Leuchtturms Kalkgrund setzten beide Besatzungen unter erschwerten Bedin- gungen bei bis zu 2 m Seegang jeweils
Das Seenotrettungsboot ursuLa dettmann hat die havarierte Segelyacht auf den Haken genommen
m Jahr 1608 brachte man die dreimas-
tige Jagt Halve Maen (Halbmond) für die Kamer Amsterdam der Vereinigten Ostindischen Companie (VOC) in Fahrt. Unter Kapitän Henry Hudson suchte sie ab 6. April 1609 nach einem nordwest- lichen Seeweg zum Pazifik, erreichte die Neufundlandbank und das heutige Kanada. Entlang der amerikanischen Ost- küste segelte Henry Hudson auf Südkurs bis zum Delaware River, stieß dann auf dem nach ihm benannten Hudson River ins Landesinnere vor. Die gewünschte Wasserstraße in den Pazifik fand er natür- lich nicht, denn die gab es ja gar nicht. Die halve maen segelte zurück nach Amsterdam, wurde dann im Auftrag der VOC in den Indopazifik geschickt. Als kleines Kauffahrteischiff ließ sich die Jagt ebenso nutzen wie zum Stö- ren der Konkurrenz. Mit ihren Kanonen überfiel die halve maen Handelsschiffe und beschoss Hafenanlagen. 1618 ver- senkten englische Schiffe die Jagt vor Jakarta. 1989 entstand ein fahrfähiger Nachbau des Schiffes, der am 400. Jah- restag der Erstbefahrung des Hudson
Rivers in den USA teilnahm. Nachdem sie lange zum Bestand des New Nether- land Museums in New York gehört hatte, ist die halve maen zurück in den Nieder- landen. Besichtigungen sind am derzei-
tigen Liegeplatz (t.h.v. Dijk 62, 1601 GK Enkhuizen) möglich.
Unter https://halvemaen.nl/ bzw. auf Anfrage an ahoy@halvemaen.nl gibt es weitere Informationen. Christian König
einen Rettungsmann auf die Segelyacht über, um deren Crew zu unterstützen. Sie sicherten zunächst mit Hilfe von Spe- zialwerkzeug Teile des zerstörten Riggs. Dann nahm die ursula dettmann den Havaristen auf den Haken, während die
Werner Kuntze sicherte. Querab Pott- loch übernahm der Rettungskreuzer Fritz KnacK den Havaristen und brachte ihn sicher in den Hafen Olpenitz. Die Crew der Segelyacht war unverletzt geblieben. hjw
IVOC-Replika halvE maEn
20 Leinen los! 6/2023
Foto: Christian König Foto: DGzRS


































































































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