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Geschichte
fälschten Darstellung seiner Mission besonders geschadet hätten. Viel- leicht war das der Grund, weshalb Rin- telen 1926 nach Großbritannien übersie- delte. Hier erlebte er Hitlers „Machter- greifung“, die er entschieden ablehnte. Nachdem er bereits 1931 auf seine deut- sche Staatsbürgerschaft verzichtet hatte, erklärte er 1938 vor einem britischen Tri- bunal, dass er den Nazismus hasse. 1939 bot er dem British War Office sogar seine Dienste an, was wegen seiner Vergan- genheit und Herkunft jedoch abge- lehnt wurde. Als ehemaliger Meister- spion genoss er dennoch große Aner- kennung in der britischen Öffentlichkeit und konnte über seine einstige Tätigkeit mit echt britischem Humor berichten. Als er in einem Interview mit dem „Manches- ter Guardian“ gefragt wurde, ob er als Spion auch eine echte Platinum-Blon- dine an seiner Seite gehabt hätte, ant- wortete er, dass ihm tatsächlich einmal eine Frau behilflich gewesen sei. Zwar sei sie weder blond, brünett noch rothaarig gewesen, doch hätte sie immerhin für ihn eine Geheimnachricht in ihrer Unterwä- sche geschmuggelt.
Rintelens Sympathie für Großbritannien bewahrte ihn nicht vor einer Internie- rung als „feindlicher Ausländer“ wäh- rend der Kriegsjahre auf der Isle of Man. In Deutschland stand er auf einer Sonderfahndungsliste der Gestapo
und wäre im Fall einer erfolgreichen Invasion liquidiert worden. Glücklicher- weise kam es nicht dazu. Franz von Rin- telen wurde 1945 aus der Internierung entlassen und starb am 30. Mai 1949 in London. 7
Literaturnachweis
Franz von Rintelen: Ikke Spion, men – en tysk Marineofficers Oplevelser under Ver- denskrigen, Kopenhagen 1936
Franz von Rintelen: The Dark Invader. War- time Reminiscences of a German Naval IntelligenceOfficer,London1933(Project Gutenberg Australia), http://gutenberg. net.au/ebooks08/0801121h.html
Reinhard R. Doerris: biografische Einfüh- rung zur Neuauflage „The Dark Invader“, London/Portland 1998, Online-Auszug auf Google Books
THE GUARDIAN, from the archive, 14 January 1939, https://www.theguardian.
com/theguardian/2013/jan/14/german- spy-america-first-world-war-1939-archive
Nachruf für Franz von Rintelen im Maga- zin DER SPIEGEL 23/1949, https://www. spiegel.de/spiegel/print/d-44436663.html
Wikipedia-Artikel Franz von Rinte- len (deutsche u. englische Fassung), https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_ von_Rintelen
Zur Familiengenealogie Rintelen: Geneanet, https://gw.geneanet.org/brig ittemente?n=rintelen&oc=&p=franz+da gobert+johann
Familienbuch Euregio, http://familien- buch-euregio.eu/genius/?person=252267
Datum:
29.01.2021 bis 31.01.2021
Ort:
Hotel admiRaL Scheer Strandstr. 92
24235 Laboe
Kosten pro Teilnehmer:
30 Euro
Organisation:
Themen des Jugendworkshops:
• Vereinsarbeit in Zeiten von Covid-19
• Unterstützung der Vereinsarbeit durch die Bundesgeschäftsstelle
• Neuausrichtung der DMJ
Anreise:
29.01.2021 bis 19.00 Uhr
Abreise:
31.01.2021 ab 12.00 Uhr
Die gesamte Unterkunft und Verpfle- gung (nur Samstag bis Sonntag Früh- stück) sind im Teilnahmebetrag enthal- ten. Jeder Teilnehmer erhält eine Anmel- debestätigung mit weiteren Informatio- nen. Mit Erhalt der Anmeldebestätigung wird der Teilnehmerbetrag fällig.
Anmeldeschluss:
21.12.2020
beim Bundesjugendreferenten
Roman Iwer, Bundesjugendreferent Tel.: 0171 2014 076
E-Mail: roman.iwer@jugend-im-dmb.de
Hinweis Pandemie:
Ausschreibung zum Jugendworkshop des Deutschen Marinebundes
Solange das Infektionsgeschehen im Rahmen der Covid-19-Pandemie eine durchführbare Veranstaltung zulässt, werden wir diese unter den dann geltenden Hygienemaßnahmen abhalten. Dazu gehören die Schutzmaßnahmen während der Veranstal- tung sowie die Übernachtung im Einzelzimmer für jeden Teilnehmer. Um den Mehraufwand zu decken, muss der Teilnehmer- beitrag in diesem Jahr etwas erhöht werden. Angehörigen von Risikogruppen empfehlen wir von einer Teilnahme abzusehen.
38 Leinen los! 12/2020


































































































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