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NACHRICHTEN DEUTSCHER MARINEBUND
Baumeister aus Bitburg am Nord-Ostsee-Kanal
In diesem Jahr feierte der Nord-Ostsee-Kanal, die am meisten befahrene Wasser- straße der Welt, ihr 125-jäh- riges Bestehen. Dass einer der bedeutendsten Baumeis- ter des Kanals aus Bitburg in der Eifel stammte, war fast schon in Vergessenheit gera- ten. Dann entdeckten vor etwa zehn Jahren Arbeiter in der Nähe von Groß Königsförde in der Böschung des Nord-Ost- see-Kanals einen Stein mit der Inschrift: „Scholer 1886–1908“. Die Historikerin Gerlinde Lind konnte in Zusammenarbeit mit dem Bitburger Stadtar- chivar Dr. Peter Neu ermit- teln, dass es sich um Nico- laus Scholer handelt, der als Sohn einer alteingesessenen Familie am 12. Februar 1851 in Bitburg das Licht der Welt erblickt hatte. Nach Abschluss seiner Studien kam er als jun- ger Baumeister im Jahr 1886 zur Baustelle des Nord-Ost- see-Kanals. Ihm wurde die verantwortungsvolle Leitung
eines äußerst schwierigen Streckenabschnittes übertra- gen. Als im April 1891 Kaiser Wilhelm II. in Begleitung des Generalfeldmarschalls von Moltke die Baustelle besuchte, übernachteten der Kaiser und seine Entourage im Anwesen von Scholer. Auch bei späte- ren Besichtigungen der Kanal- Baustelle kam es immer wie- der zu Begegnungen von Bau- meister Scholer und Kaiser Wilhelm II. Nach der Fertig- stellung des Kanals wurde das Kaiserliche Kanalamt gegrün- det, dass sich später auch um die Erweiterungsbauten küm- merte. Hier fungierte Nicolaus Scholer auf wichtigen Positio- nen, zuletzt als „Geheimer Baurat“, bis er plötzlich und unerwartet am 29. Oktober 1908 verstarb.
Zu seinem Gedenken wurde im Jahr 1913 ein Erinnerungs- stein am Kanal errichtet. Im Zuge der zurzeit laufenden Arbeiten wurde der große Findling am 20. November
2019 aus der steilen Böschung gehoben. Er wird nach Abschluss der Kanal-Verbrei- terung in Kürze oberhalb des neuen Kanalufers mit einer Info-Tafel gut sichtbar wie-
der aufgestellt. Die MK Bit- burg und der Landesverband Südwest sind stolz, dass eine so bedeutende Persönlichkeit aus ihrer Heimat stammt.
Werner Krämer/mfa
Wissenswelt. Für Dienstag war der Hochseilgarten reser- viert. Alle Kinder überwanden ihre Ängste und wagten sich hoch in die Bäume. Am Mitt- woch regnete es leider den gesamten Tag. Daher wurde Lübeck mit Hafen und histo- rischer Innenstadt besichtigt. Der Donnerstag startete im MEM in Laboe mit einer sehr interessanten Führung durch Eugen Wyrwich, anschlie- ßend stand die Entdecker- tour auf MS sagitta auf dem Programm. Mit einer Mee- resbiologin fuhr man hinaus zu einer Seegraswiese und konnte dort entdecken, wie viele Lebewesen im Seegras leben. Ein Besuch im Kieler Hafen rundete den Besuch ab. Aufgrund des wärmeren Wetters endete das Camp mit einem Strandtag.
Michael Rothe/mfa
Sommerferiencamp in Scharbeutz
Im 2-Jahres-Rhythmus veran- staltet die MJ Wintersdorf ein Sommercamp. Trotz aller Wid- rigkeiten und Corona gelang es der MJ, in diesem Sommer an der Ostsee in Scharbeutz unterzukommen.
Gleich der erste Tag wurde für einen ausgiebigen Strandbe- such genutzt, sollte sich doch das Wetter verschlechtern. Bei Spaß, Spiel und Muschelsuche verging die Zeit wie im Fluge. Am nächsten Tag stand das Meereszentrum Fehmarn auf dem Programm. Danach konn- ten die Kinder entscheiden, ob sie in den Schmetterlingspark oder die Galileo-Wissenswelt gehen wollen. Am Ende gin- gen die Mädchen geschlos- sen in die Schmetterlingsfarm und die Jungen in die Galileo-
Teilnehmer des Sommer- camps am MEM in Laboe
44 Leinen los! 12/2020
Foto: AquaFun Wintersdorf
Foto: Gerlinde Lind