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Die Ostsee ist aufgrund ihrer vielen Meerengen und Inseln sowie ge- ringen Wassertiefen ein besonders an-
spruchsvolles Operationsgebiet. Hier muss jeder einzelne Marinesoldat sein Handwerk unter Beweis stellen. Die Ost- see wird aus dem maritimen Blickwinkel auch als „die nasse Flanke“ des Operati- onsgebietes der Deutschen Marine be- zeichnet. Die dortigen Seewege sind für die Marine und ihre Partner von großer Bedeutung. So ist die Ostsee regelmä- ßig für zwei Wochen im September das Übungsgelände für das Großmanöver Northern Coasts (NoCo), das 2007 von der Deutschen Marine ins Leben geru- fen wurde. Es ist die Schwerpunktübung des Inspekteurs der Marine. Jährlich wechselnd sind Deutschland, Däne- mark, Schweden und Finnland für die Durchführung verantwortlich.
Doch in diesem Jahr ist beim Übungsge- schehen der Marine alles anders. Statt 3.000 wie im vergangenen Jahr übten in der ersten Septemberwoche 300 Solda- ten, eine Reihe von Nationen hatte auf- grund der Corona-Pandemie ihre Teilnah- me an NoCo abgesagt. Um überhaupt ein Übungsgeschehen zu ermöglichen, hatte Vizeadmiral Andreas Krause entschieden, in diesem Jahr eine vorwiegend nationa-
le Übung in der westli- chen Ostsee zu gene- rieren. Das Manöver German Exercise 2020 (GEREX) umfasst Ein- zelausbildungen sowie taktische Verbands- übungen. Die Haupt- akteure des Manövers waren das Minenjagd- boot hOMBurg, der Ten- der Werra, das U-Boot U 33, ein Boarding- team des Seebatail- lons, ein Aufklärungs- flugzeug P-3C OriOn und Bordhubschrau- ber der Typen sea King und sea lynx. Zeitweise sind auch die Fregatte nOrdrhein-WestFalen und der Ständige Ein- satzverband der Nato SNMG 1 mit der in Kiel gebauten portugiesi- schen Meko-Fregatte NRP COrte real und der Fregatte HMCS tO- rOntO der Kanadischen Marine zur Übung hin- zugestoßen. mfa
Tender WerrA in der Kieler Wik
Deutsche Marine
Abgespecktes Manöver auf der Ostsee
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Foto: Stephen Gergs