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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Neuer Mehrzweck-Schlepper für Fairplay
Fairplay Towage Polska, ein Tochterunter- nehmen der Hamburger Fairplay-Reederei, hat mit der Fairplay-37, von der zur Damen- Gruppe gehörenden Danziger SAFE Werft einen Mehrzweckschlepper übernommen, der künftig bei den zunehmenden Offshore- Windaktivitäten im polnischen Sektor der Ostsee eine wichtige Rolle spielen soll. Dank seiner Eisklasse kann der 27 m lange und fast 11,5 m breite Neubau über das ganze Jahr eingesetzt werden. Der relativ geringe Tiefgang von 2,9 m erlaubt Schlepparbeiten auch in flacheren Gewässern. Der Pfahlzug wird mit 47 t angegeben. Ein weiterer Neu- bau ist zur Ablieferung im ersten Quartal 2023 bestellt. hjw
Boxen weg von der Straße
Für den Hamburger Hafen gibt es einen neuen Plan zur Entlastung der Infra- struktur. Ziel ist, die Umfuhr von Con-
Der neue Mehrzweck-Schlepper FAirPLAy-37 wird auch für Arbeiten im Offshore- Wind-Bereich eingesetzt
tainern im Hafengebiet von der Straße auf das Wasser zu verlagern. Dafür wird der zum arabischen DP World Konzern
gehörende Carrier Unifee- der seine Schiffe nach einem von einer Hamburger Inter- essengemeinschaft ausge- arbeiteten, ausgefeilten Plan einsetzten. Sie verbinden die verschiedenen Terminals mit- einander und sorgen damit für eine Entlastung der Stra- ßen durch weniger Lkw-Fahr- ten zwischen den Terminals, kürzere Wartezeiten an den Terminals und einen dadurch
erreichten geringeren CO2-Ausstoß. Täg- lich finden im Hamburger Hafen in gro- ßem Stil Transshipment-Containerumfuh- ren statt, also Umfuhren solcher Boxen, die nicht am selben Terminal weiterver- laden werden, an dem sie angekommen sind. „Durch schiffsbezogene Umfuhren können jährlich mehrere tausend Con- tainer von der Straße geholt werden“, heißt es bei den Partnern. Und Unifee- der ergänzt: „Als größter Feedercarrier in Nordeuropa haben wir in Hamburg bis zu 85 Terminalanläufe pro Woche und damit genügend Kapazitäten, zusätzliche Container auch innerhalb des Hafens zu transportieren.“ hjw
Verkauf endlich gelungen
Der Verkauf des fast fertig in der Bauhalle der ehemaligen MV Werft in Wismar liegen- den Kreuzfahrtriesen global Dream ist end- lich gelungen. Das war sozusagen das I-Tüp- felchen in den Bemühungen des Insolvenz- verwalters, für die deutsche Hinterlassen- schaft des malaysischen Genting-Konzerns Lösungen zu finden. Der 208 000 GT große Riese, ursprünglich mit rund 6000 Passagier- plätzen für den asiatischen Markt konzipiert, geht nun „zu einem günstigen Preis“ an das US-Kreuzfahrtunternehmen Disney Cruise Line (DCL) und soll von der Meyer Werft zu Ende gebaut werden.
Dazu gehören der aufwendige Umbau der Schiffsmotoren, der Einbau zusätzli- cher Tanks und vieler weiterer Maßnah- men, die das Schiff zukunftsfähig machen.
Sobald „grünes“ Methanol verfügbar ist, wird das Schiff klimaneutral fahren. Dar- über hinaus wird das Abfallmanagement an Bord auf den neuesten Stand gebracht, um die Umweltbelastung weiter zu redu- zieren. Alle diese Arbeiten erfolgen, wie auch die endgültige Fertigstellung vor Ort, von einer eigens dafür gegründeten Meyer Wismar, in der mehrere hundert
Visualisierung der GLoBAL dreAM unter Disney-Flagge
ehemalige Mitarbeiter der MV Werften, verstärkt durch Fachkräfte aus Papen- burg, an dem Giganten arbeiten werden. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Wo Disney Cruises diesen irgendwie aus der Zeit gefallenen Giganten einsetzen wird, und mit welcher Disney-spezifi- schen Ausrüstung, wurde bisher nicht preisgegeben. hjw
Das Feederschiff eLBwAVe (1036 TEU) ist eines der Schiffe, die für die Hafenumfuhren mitgenutzt werden können
40 Leinen los! 1-2/2023
Grafik: Meyer Werft
Foto: Damen
Foto: Unifeeder