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Klimaneutral unterwegs für die Küstenforschung
Das von der Fassmer Werft in Berne an der Unterweser gebaute Forschungs- schiff utHörn hat seinen Dienst aufge- nommen und wird, wie sein 1982 gebau- ter Vorgänger gleichen Namens, neben Beiträgen zur Küstenforschung auch mit Studierenden die Nordsee befahren. So können diese an Bord den sicheren Umgang mit schwerem Forschungsgerät praxisnah erlernen. Der 35,7 m lange, 9 m breite und 2,2 m tiefgehende Neubau verfügt neben einem großen Arbeits- deck mit Trocken- und Nasslabor über zwei Kranausleger für Schleppnetz und Wasserschöpfer. Zur weiteren beson- deren Ausrüstung gehören unter ande- rem ein Multifrequenz-Fischerei-Echolot sowie ein Anti-Roll-Tank, der das Schiff
bei Seegang stabilisiert. Die utHörn wird von zwei Motoren mit einer Leistung von zusammen 600 kW angetrieben. Sie sind für den Betrieb mit umweltfreundlichem
Methanol ausgelegt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll mit regenerativem Strom gewonnenes „grünes“ Methanol zum Einsatz kommen. hjw
Wieder Neubau in Stralsund – Elektrofähre für Lübeck
Das Unternehmen Ostseestaal hat auf dem Gelände der ehemaligen MV Werft in Stralsund einen ersten Neubau auf Kiel
gelegt. Damit hat in der Hansestadt wie- der der Schiffbau begonnen. Bei dem Neubau handelt es sich um eine Elektro-
Fähre für die Stadtwerke Lübeck. Sie soll nach ihrer Ablieferung 24 Stunden täglich über die Trave pendeln und den Stadt- teil Travemünde mit der Halbinsel Priwall verbinden. Das 37 m lange und 13,5 m breite Schiff kann bis zu 300 Personen, 15 Fahrräder und knapp 20 Autos pro Fahrt transportieren. Bei Bedarf können bei freiem Platz auch bis zu zwei Lkw mitge- nommen werden. Den Angaben zufolge handelt es um die größte Elektro-Solar- fähre, die die Firma Ostseestaal mit ihrer Tochterfirma Ampereship bisher gebaut hat. Sie ist so konzipiert, dass sie mit minimalem Aufwand auf einen komplett emissionsfreien Betrieb umgestellt wer- den kann. Dafür sind unterschiedliche Optionen – Wasserstoff/Batterievoll- elektrik – eingeplant. Vorerst benötigt die Fähre aber noch einen Dieselgene- rator. hjw
Der Neubau verlässt die Werft zur Probefahrt
Kiellegung der Elektrofähre in Stralsund
Die Meyer Werft liefert den Neubau ArViA ab
Als ihren jüngsten Neubau hat die Papen- burger Meyer Werft die arvia, ein Schwes- terschiff der 2020 gebauten iona, an die britisch-amerikanische P&O Cruises abge- liefert. Das mit 185 000 GT vermessene Schiff bietet in 2614 Kabinen Platz für rund 5200 Passagiere. Eines der Highlights an Bord ist der SkyDome, ein Entertain- ment-Bereich mit Pool, dessen Glaskup- pel geöffnet werden kann. Der Neubau wird, wie das Schwesterschiff, mit Flüssig- gas (LNG) betrieben. Das sorgt für eine geringere Schadstoffbelastung auf See. Parallel zur arvia wurde in den Werfthallen
an zwei weiteren innovativen Kreuzfahrt- schiffen gebaut: Die silver nova für Silver- sea Cruises wird neben Dual-Fuel-Moto- ren für den LNG-Betrieb mit dem nach Werftangaben weltweit größten Brenn- stoffzellensystem auf einem Kreuzfahrt- schiff ausgestattet. Das Schiff kann mit diesem System im Hafen völlig emissions- frei betrieben werden. Außerdem entsteht in Papenburg die carnival Jubilee (182 200 GT) für die Carnival Cruise Line. hjw
Die ArViA wird vor der Werfthalle auf die Emsüberführung vorbereitet
Leinen los! 1-2/2023 41
Foto: Meyer Werft
Foto: Ostseestaal
Foto: AWI/F. Mehrtens


































































































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