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Deutsche Marine
Ins Ungewisse operieren –
Führen im Gefecht
64. Historisch-Taktische Tagung der Marine in Linstow
Werner Schiebert
Vizeadmiral Frank Lenski, Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte und Stellvertretender Inspek- teur der Marine, lud zur 64. HiTaTa nach Linstow. Rund 650 Teilnehmer machten sich auf den Weg in den süd- lichsten Teil des Landkreises Rostock, um bei der jährlich stattfindenden Auftaktveranstaltung der Deutschen Marine dabei zu sein. Wie immer waren nur wenige externe Gäste geladen, darunter Vertreter der maritimen Verbände, wie Deutscher Marinebund, Marine-Offizier-Vereinigung, Deutsches Maritimes Institut, Verband Deutscher Ubootfahrer und REUNION Marine.
Schon mit seinen einführenden Wor- ten verdeutlichte Admiral Lenski, dass die Vorträge diesmal – den unru- higen Zeiten Rechnung tragend –, sich mehr mit „Ta“ als mit „Hi“ beschäftigen, also weniger die Historie der Marine, sondern mehr deren taktische Ansätze beleuchten würden.
„Mit der Teilnahme der Fregatte Hessen am Einsatz EUNAVFOR Aspi- des wurde unsere Vorstellung von maritimer Luftverteidigung einer harten Realitäts-
prüfung unterzo-
gen. Nach dem
Kaltstart in den gefährlichsten
Einsatz der Deut-
schen Marine seit
ihrer Gründung
wurde Geschichte
geschrieben: Erst-
mals war ein deut-
sches Kriegsschiff
nach dem Zweiten
Weltkrieg Haupt-
darsteller eines Seegefechts. Die unversehrte Rückkehr von Schiff und Besatzung war kein Selbst- läufer. Neben viel Glück war es vor allem der unermüdliche Einsatz aller Beteiligten an Bord, der Ver- luste verhinderte. Erkenntnisse aus diesem Einsatz sind auch für einen möglichen Beitrag der Deutschen Marine zur Landes- und Bündnis- verteidigung wegweisend. Neben den Erfahrungen der Einheit im Rahmen von EUNAVFOR Aspides stehen folglich ihre ersten Schritte danach und die Hausaufgaben im Mittelpunkt, die es für einen Kurs- wechsel Richtung Kriegstüchtigkeit zwingend zu erledigen gilt.“
Vizeadmiral Frank Lenski, Befehls- haber der Flotte und Unterstützungs- kräfte und Stellvertretender Inspekteur der Marine spricht zu den Teilnehmern der HiTaTa 2025
General Carsten Breuer, Generalinspek- teur der Bundeswehr, nimmt die Gäste mit auf eine Reise durch die deutsche Sicherheitspolitik
Nun stieg erst einmal der Generalins- pekteur der Bundeswehr, General Cars- ten Breuer, in den Ring. Sein „Gruß- wort“ wurde zu einer gründlichen Ana- lyse der derzeitigen Lage mit Blick auf die deutsche Sicherheitspolitik und die Herausforderungen, vor denen unsere Streitkräfte, aber auch Deutschland ste- hen. Standing Ovations waren der Lohn für seine klaren Worte.
Den Reigen der Vorträge* eröffnete Kapi- tänleutnant Marius Werth, Luftverteidi- gungsoffizier Fregatte hessen. Er sprach über „Internationale Krisenkommunika- tion im Roten Meer – alles andere als Rou- tine“.
8 Leinen los! 3/2025
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Foto: Bundeswehr