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Deutsche Marine
Grünes Licht – neue U-Boote,
Fregatten und Lenkflugkörper
Dringend notwendige Beschaffungsprojekte sind auf dem Weg
Matthias Faermann
Kurz vor Jahresende gab es für die dringend notwendigen Beschaffungsprojekte der Bundeswehr gute Nach- richten. Am 18. Dezember hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages mit der Bewilligung von 38 sogenannter 25-Millionen-Euro-Vorlagen wesentliche Weichen für die Einsatzbereitschaft der Bun- deswehr gestellt und damit auch ein wichtiges Zeichen an die Bündnispartner gesetzt.
Insgesamt ging es um Projekte für rund 21 Mrd. Euro, davon rund 7 Mrd. Euro aus dem Sondervermögen für die Bun-
deswehr. Es war eine Zitterpartie, denn nach dem Aus der Ampelkoalition und mit Blick auf die geplante Neuwahl des Bundestages schienen nötige Mehr- heiten zeitweise ungewiss. Mithilfe der Union und FDP fand die rot-grüne Regie- rung jedoch eine Mehrheit im Bundes- tag – unter anderem für mehrere wich- tige Beschaffungen der Marine. So gab es grünes Licht für vier weitere U-Boote der Klasse U 212 CD. Auf Grundlage der parlamentarischen Entscheidung führ- ten die Präsidentin des Beschaffungs- amtes der Bundeswehr, Annette Leh-
Designskizze des neuen U-Bootes U 212 CD
nigk-Emden, und der CEO thyssenkrupp Marine Systems (tkMS), Oliver Burkhard, daraufhin die offizielle Vertragsunterzeich- nung durch. Damit erhöht sich die Stück- zahl der für die Bundeswehr gemeinsam mit Norwegen zu beschaffenden U-Boote des Typs U 212 CD (Common Design) deut- lich von zwei auf sechs. Die ursprünglich im Juli 2021 geschlossene Vereinbarung mit der Firma tkMS beinhaltete die Her- stellung und Lieferung von zunächst sechs baugleichen U-Booten, davon zwei für Deutschland und vier für Norwegen. Mit
IDAS bietet den U-Booten der Deutschen Marine vollkommen neue Fähigkeiten
den zusätzlichen vier Booten für die Bun- deswehr und der derzeitigen Absicht Nor- wegens, weitere zwei Boote in Auftrag zu geben, könnten zukünftig beiden NATO- Partnern jeweils sechs U-Boote des neuen Typs zur Verfügung stehen. Mit dem größ- ten Auftrag in der Geschichte von tkMS wird eine größere Serie der modernsten Generation konventioneller U-Boote auf den Weg gebracht, die sich durch neueste Fähigkeiten in Lagebilderstellung, Vernet-
Designentwurf für das F 127-Projekt auf Basis MEKO-A 400
zung und reduzierte Signatur auszeichnet. Die Baukapazitäten seitens tkMS sind auf- grund der neuen Schiffbauhalle in Kiel und dem Zukauf der ehemaligen MV Werften in Wismar vorhanden.
Langfristig werden im Verbund mit einem Instandsetzungszentrum in Haakonsvern bei Bergen gemeinsame Servicestruktu- ren entstehen, die einzigartig in der NATO sind. „Diese U-Boote haben eine höhere Reichweite, eine verbesserte Sensorik
6 Leinen los! 3/2025
Foto: tkMS Foto: tkMS Foto: Diehl Defence/Bundeswehr


































































































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