Page 29 - Leinen los! 12/2025
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schiffende Soldatinnen und Soldaten. Zum Vergleich: Die EGV der Deutschen Marine (Klasse 702) sind knapp 174 m lang, 24 m breit und weisen als Dienstgeschwindig- keit bis zu 20 kn aus. Die Verdrängung liegt bei gut 20 900 t. Das EGV-Trio geht stan- dardmäßig mit bis zu 159 Besatzungsan- gehörigen in See und kann darüber hinaus durch eingeschifftes Spezialpersonal auf bis zu knapp 270 Soldatinnen und Solda- ten anwachsen.
Wie die deutschen EGV verfügt die den Helder über besondere Sanitätskapazi- täten. Was bei der Deutschen Marine die iMERZ sind, die „integrierten Marineein- satzrettungszentren“, sind das bei den Niederländern die Role-2-Bordhospitäler. Damit kann auch dieses Schiff im Bedarfs- fall für weltweite Unterstützungseinsätze in Krisenregionen genutzt werden.
Eigener Bordhubschrauber ist nicht eingeplant
Bei der Konzeption des niederländischen Neubaus, für den die Vertragsunter- zeichnung 2020 erfolgte, wurde beson-
Feierliches Zeremoniell: die den Helder wird in Dienst gestellt
deres Augenmerk auf die Wirtschaftlich- keit, die Seeausdauer sowie die Umwelt- freundlichkeit des Schiffes gelegt. Das neue Logistikschiff hat einen diesel- elektrischen Antrieb, der hinsichtlich
seiner Schadstoffbelastung die (hohen) internationalen Umweltstandards nach Tier III problemlos erfüllt.
Die den Helder ist so etwas wie ein schwimmendes Vorratslager für die Flotte. So können in den verschiedenen Bunkertanks u.a. bis zu 7600 m3 Die- seltreibstoff, 1000 m3 Heilkopterkraft- stoff sowie 226 m3 Trinkwasser mitge- führt werden. An sonstigen Verbrauchs- gütern einschließlich Munition können bis zu 434 t verstaut werden. Wie die deutschen EGV ist auch die neue den Helder containerfähig. Bis zu 37 Normbe- hälter passen an Bord. Das neue Logis- tikschiff kann einen Helikopter aufneh- men, etwa einen NH-90, ist allerdings nicht dauerhaft mit einem Bordhub- schrauber ausgerüstet.
Was die Baukosten betrifft, so sind auch die Niederlande nicht vor Kostenstei- gerungen gefeit. Waren für den neuen CCS zunächst rund 325 Mio. Euro bud- getiert, so ist derzeit von einem fina- len Baupreis von gut 457,8 Mio. Euro die Rede.
Die weiteren Planungen sehen vor, dass die den Helder zunächst zu umfangrei- chen Funktionstests in die Karibik aufbre- chen wird, auch um den Einsatz in klas- sischen Warmzonen der Erde zu testen. Die Karibik-Region hat für die Nieder- lande eine besondere Bedeutung. Ver- schiedene Inseln in diesem Teil der Erde stehen in einer, historisch gewachsenen politischen Beziehung zu den Niederlan- den, die vor Ort eigene Marine-Auslands- stationen vorhalten.
Navy News
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Ein Schiffstyp, zwei Nationen: die neuen Minenjäger Belgiens und der Niederlande tragen Städtenamen
Grafik: Verteidigungsministerium Den Haag
Foto: Niederländische Marine


































































































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