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Navy News
Die den Helder dient als schwimmendes Logistikzentrum
sind zwölf Schiffe bestellt worden. Den Großauftrag konnte 2019 das Konsor- tium Belgium Naval & Robotics an Land ziehen. Dahinter stehen die französische Naval Group sowie die ECA Group, die inzwischen als Exail firmiert.
Die für die KM bestimmten Plattformen werden nach niederländischen Hafen- städten benannt, und zwar neben dem Typschiff vlissingen dann die scHevenin- gen, ijmuiden, Harlingen, delfzijl und scHiedam. Erwartet wird, dass bis Jahres- ende mit dem Typschiff vlissingen die erste Einheit an die KM übergeben wird. Die seitens der Niederlande ausgesteu- erten Boote der alKmaar-Klasse haben indes noch so etwas wie ein Anschluss- Schiffsleben. So überlässt Den Haag inzwischen den im harten Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor stehen- den Seestreitkräften der Ukraine zwei Boote aus der tripartite-Klasse. Belgien schließt sich dieser Militärhilfe an.
Bulgarien bekommt Minenjagd-Oldies
Auch das NATO-Mitglied Bulgarien wird die alKmaar-Klasse in ihrer Flotte wei- terführen. So werden die Niederlande in den Jahren 2027 und 2028 drei Boote an Bulgarien übergeben. Belgien wird vier Einheiten im Rahmen der NATO-Militär- hilfe abliefern. Nach Überzeugung des Staatssekretärs im niederländischen Verteidigungsministerium, Gijs Tuin- man, werden die Minenjagdboote trotz ihres Alters immer noch einen „signifi- kanten Beitrag zur Sicherheit im Schwar- zen Meer“ leisten. Zur Einordnung: Im Verlauf des Ukraine-Krieges kam es wie- derholt zu Vorkommnissen mit Seemi- nen im Schwarzen Meer, bei denen es zu materiellen Schäden an verschiede- nen Handelsschiffen kam. Das maritime Unterstützungspaket der Niederlande zugunsten Bulgariens beinhaltet über- dies die Lieferung von Ersatzteilen sowie einem Simulator.
In der niederländischen Marine verrichten jetzt noch drei Boote treu ihren Dienst, nämlich die scHiedam (M 860), die zieriK- zee (M 862) und die Willemstad (M 864). Sie werden künftig in bulgarischen Diensten stehen. Auch das NATO-Mitglied Lett- land nutzt noch fünf dieser für das Küs- tenvorfeld konzipierten Marineschiffe, die der Ostseeanrainer 2005 für zusammen 57 Mio. Euro von den Niederlanden erwer- ben konnte. 7
RAS-Manöver als Artist Impression: Versorgung in See ist die Kernaufgabe der
den Helder
Bewährte Minenjäger der alkMaar-Klasse
Indes ist die niederländische Marine intensiv damit beschäftigt, bei ihren Minenjagd-Kapazitäten eine deutliche Kampfwertsteigerung vorzunehmen. So werden die inzwischen um die 40 Jahre alten Boote der alKmaar-Klasse weiter ausgesondert. 15 Einheiten waren einst für die KM gebaut worden, und zwar im Systemverbund mit Belgien und Frank- reich. Diese beiden NATO-Staaten erhiel- ten ursprünglich ebenfalls 15 (Frankreich) bzw. 10 Einheiten (Belgien). Daher spricht man bei diesen Minenjägern von der tripartite-Klasse. Die wichtigen tech- nischen Eckdaten auf einen Blick: Die Fahrzeuge sind 51,5 m lang, 8,9 m breit und verdrängen rund 605 t. Die bis zu 15 kn schnellen Plattformen weisen Besat-
zungsstärken in einer Bandbreite zwi- schen 32 bis 43 Soldaten auf. Bahnbrechend beim Bau dieser Boote war unter anderem, dass der Rumpf voll- ständig aus Polyester gefertigt wurde, ein zu der Zeit technisch aufwendiges Verfahren, mit dem die drei Partner schiffbautechnisches Neuland beschrit- ten hatten. Die Fahrzeuge für die KM entstanden bei Van der Giessen-de Noord in Alblasserdam (bei Rotterdam). 75 Mio. Niederländische Gulden kostete damals eine Plattform.
Neue Minenjäger für Niederlande und Belgien
Die Niederlande ersetzen die bewährten Boote der alKmaar-Klasse nun durch grö- ßere, kampfstärkere Einheiten der neuen vlissingen- oder city-Klasse. Insgesamt
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