Page 32 - Leinen los! 11/2025
P. 32

NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Weltmeister in Aktion
Nach jahrelanger Vorbereitung hat das mit einer Vermessung von 403 342 GT größte Arbeitsschiff der Welt, die pionee- ring Spirit des Schweizer Offshore-Unter- nehmens Allseas, mit einem einzigen Hub die 15 300 t schwere Oberkonstruktion (Topside) der Förderplattform „Heather Alpha“ demontiert. Die Stahlgitterplatt- form, die fast 50 Jahre lang zur Förde- rung von Öl und Gas eingesetzt wurde, liegt vor der Küste Großbritanniens in der nördlichen Nordsee etwa 460 km nord- östlich von Aberdeen, fest installiert in einer Wassertiefe von 143 m.
Nach der Demontage wurden die Auf- bauten nach Frederikshavn/Dänemark geschleppt. Dort wird die Struktur zerlegt
Geschafft – die Oberkonstruktion der Plattform „Heather Alpha“ steht sicher auf dem Deck
Neues Fischereiaufsichtsboot für Mecklenburg-Vorpommern
Die Rostocker Werft Tamsen Maritim, bisher vor allem mit Reparaturarbeiten beschäftigt, hat für das Land Mecklenburg-Vorpommern ein Fischereiaufsichtsboot gebaut. Es ist im Sassnitzer Stadthafen auf den Namen goLd-
butt getauft worden. Für die Werft war es der erste Neubau im Auftrag des Landes Meck- lenburg-Vorpommern. Der von Tamsen Mari- tim konstruierte Neubau ist 17,3 m lang und 4,9 m breit. Das Aufsichtsboot wird künftig
und zu mehr als 95 % recycelt. Die pionee- ring Spirit kann Allseas zufolge komplette Oberkonstruktionen mit einem Gewicht
von bis zu 60 000 t und Stahlunterbauten von bis zu 20 000 t in einem einzigen Vor- gang heben. hjw
vom Standort Sassnitz aus zur Fischereiauf- sicht in den Küstengewässern Mecklenburg- Vorpommerns eingesetzt.
Der goLdbutt ist für eine Besatzungs- stärke von drei bis sechs Personen konzi- piert. Der Rumpf und die Aufbauten wur- den aus Aluminium gefertigt. Zwei jeweils 588 kW starke Motoren verleihen dem Boot eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 30 kn. „Mit diesem Neubau unterstrei- chen wir unsere schiffbauliche Expertise zum Bau von Behörden-, Bundeswehr- und Spezialschiffen“, so die Geschäfts- führung der Werft. Das sei mit dem Bau von zwei STS-Arbeitsbooten für die Bun- deswehr und zwei Patrouillenbooten für die deutsche Generalzolldirektion unter Beweis gestellt worden. Alle Neubauten sind von der Werft entwickelt und kons- truiert worden. hjw
gesetzt, heißt es dazu aus dem Bundes- tag. Diese Investitionen seien dringend notwendig, um den Erhalt der Traditions- schiffe zu sichern. Gleichzeitig wird damit der Schutz und die Zugänglichmachung unserer maritimen Kulturgüter gewähr- leistet. hjw
Die goldButt ist bis zu 30 kn schnell
Startschuss für die Deutsche Stiftung Maritimes Erbe
Die Traditionsschifffahrt in Deutschland ist in schwierigem Fahrwasser. Fehlende finan- zielle Mittel, Nachwuchssorgen der Vereine und erhöhte Sicherheitsanforderungen füh- ren dazu, dass die Zahl der Traditionsschiffe weiter rückläufig ist. Um diesem Dilemma abzuhelfen, hat der Haushaltsausschuss 5 Mio. Euro im Bundeshaushalt 2025 bereit- gestellt. Damit soll es ermöglicht werden, u.a. die Anforderungen der Schiffssicher- heitsverordnung zu erfüllen sowie Neuzu- lassungen und technische Anpassungen zu realisieren.
Zusätzlich fließen 1 Mio. Euro in den neu geschaffenen Haushaltstitel „Bewahrung des Deutschen Maritimen Erbes“. Damit
soll die „Deutsche Stiftung Maritimes Erbe“ aufgebaut werden, um historische Schiffe, Sportboote und weitere mari- time Objekte zu sichern und der Öffent- lichkeit zugänglich zu machen. Mit den Beschlüssen wird ein deutliches Signal zur Bewahrung unseres maritimen Erbes
Die 1933 gebaute stettin ist weltweit der letzte noch fahrende Dampfeisbrecher
32 Leinen los! 11/2025
Foto: hjw
Foto: Allseas
Foto: Tamsen


































































































   30   31   32   33   34