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Deutsche Marine
rung im Marinesanitätsgefecht? Wie sind die einzelnen Ebenen beschaf- fen und was macht sie aus? Woher kommen unsere Erkenntnisse und wie fügen wir die vielen kleinen Teile zum Gesamtbild eines organisierten, geführten Sanitätsgefechts zusam- men? Ich möchte Ihnen diese und andere Fragen beantworten und zei- gen, warum wir vorgehen, wie wir vor- gehen und führen, wie wir führen. Es wird darum gehen, wo unsere Schwä- chen aber auch unsere Stärken liegen und ganz besonders, wie wir diese Stärken errungen haben und erhal- ten. Das Sanitätsgefecht ist nicht das Monopol der Sanität, es ist Teil des inneren Gefechts, dem sich kein ein- ziger von uns entziehen kann.“
laut, die gegebenen-
falls Gründe darstellen
könnten. Das Bundes-
amt für das Personal-
management der Bun-
deswehr (BAPersBw)
beklagt geringe Bewer-
berzahlen für die Über-
nahme zum Berufssol-
daten. Das Marinekom-
mando beklagt die desolate Personal- und Materiallage. Zudem werden Plan- stellenknappheit und Beförderungsstau bekannt. Für den Einzelnen scheint das Personalroulette vor Seefahrten eher Regel als Ausnahme. Wollen Offiziere aufgrund der personellen, materiellen und sicherheitspolitischen Lage keine Führungsverantwortung mehr überneh- men oder liegen andere Gründe vor? Welche Themen beschäftigen sie? Was macht eine Weiterverpflichtung attrak- tiv? Eine sowohl quanti- als auch quali- tative Untersuchung der Ansichten von jungen Offizieren in den Verwendungs- bereichen Operationsdienst, Logistik sowie Schiffstechnik See.“
VAdm Jan Christian Kaack stellt dem Publikum seine „Absicht 2025“ vor
Kurze Zeit zum Luftholen und Nachden- ken, dann betrat Leutnant zu See (SanOA) Marcus Surmann die Bühne und nahm die Zuhörer mit ins Gefecht an Bord. Sein Thema: „Vorgehen nach Befund – Führen im Marinesanitätsgefecht“.
Den Reigen der Vorträge schloss Kapitän- leutnant Vivian Stevanovic, I WO Tender rhein, zum Befinden der jungen Offiziere in der Marine. Ihr Thema: „Sind Führungs- verwendungen noch erstrebenswert? Per- spektiven und Stimmungen aus der Sicht der ‚jungen Generation’“.
„Wir vermeiden in der Medizin tunlichst, ins Ungewisse zu operie- ren. Bei uns nennt sich das: ‚Vorgehen nach Befund‘, also die Ori- entierung an dem, was wir vorfinden. Betrach- ten wir den vorliegen-
den Befund und prüfen, wie er zu- stande kam! Was finden wir an Füh-
„Wenn sich Kameradinnen und Kame- raden zunehmend gegen eine Weiter- verpflichtung entscheiden, somit Fach- experten wegfallen oder gar nicht aus- gebildet werden, wer führt dann im Gefecht? Hört man in die Stellen der Marine hinein, werden viele Probleme
Blick auf die Bühne und in das mit ca. 650 Gästen besetzte Plenum im großen Saal des „Van der Valk Resorts Linstow“
Es folgten Danksagungen der Militär- dekane, der ehemaligen Flaggoffiziere, eine Ansprache von Vizeadmiral Frank Lenski und ein Resümee des Inspek- teurs der Marine, Vizeadmiral Jan Chris- tian Kaack, der von einem erfolgreichen Jahr der Marine sprach und insbesondere sein neues Papier „Commanders Intent: Absicht 2025“ vorstellte. Dieses Papier ist online verfügbar (bundeswehr.de/de/orga- nisation/marine) und kann als PDF herun- tergeladen werden.
Natürlich dient eine solche Tagung dar- über hinaus dem Netzwerken, dem Ver- tiefen von Freundschaften bzw. Gewin- nen neuer Freunde und ist irgendwie ein großes Klassentreffen, bei dem offen dis- kutiert und ein Blick in die Zukunft gerich- tet werden darf. Ausreichend Zeit dafür gab es beim Einlaufbier und beim Gesell- schaftsabend, der mit einem mitreißen- den Potpourri aus erfolgreichen Musicals und bekannten Kinderliedern durch das Marinemusikkorps Kiel unter Leitung von Kapitänleutnant Inga Hilsberg eröffnet wurde. 7
* Die kurzen Zusammenfassungen der fünf Referate der jungen Vortragenden lieferte das Presse- und Informationszentrum der Marine in Rostock.
** Electronic Chart Display and Information System/Elektronisches Kartendarstellungs- und Informationssystem ist ein elektronisches Navigationsinfor- mationssystem. Es kombiniert die Seekartendarstellung einer elektronischen Navigationskarte, objektbezogenen Informationen (z.B. zu Schifffahrts- zeichen), Sensordaten wie die Positionsangaben eines Satelliten-Navigationssystems, Daten von Radar oder Echolot.
10 Leinen los! 3/2025
Foto: DMB/Annika Schmidt
Foto: Bundeswehr/Kolodin
Foto: Bundeswehr
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