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Deutsche Marine
Bei der folgenden Aussprache stellten sich auch die Kommandanten der Fre- gatten hessen und hamburG den Fragen des Publikums.
Fortgesetzt wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag von Fregattenkapitän Dr. Con- nie Walther, Marinekommando MGeo 3 GeoInfo Einsatz Wetterberatung, „Vom Sextant zur ECDIS**, von Isobaren zum 3D-Modell – Die Vermessung der Welt als operativer Erfolgsfaktor“.
freiraum gewährt. Dies
erfordert auf allen Füh- rungsebenen Wollen,
Können und gegenseiti-
ges Vertrauen! Mit Blick
auf die bis 2029 zu errei-
chende Kriegstüchtig-
keit gilt es neben der handwerklichen Aus-
bildung ein gemein-
sames Führungs- und Gefechtsverständnis in unserer Marine auszuprägen. Hierzu ist eine abschlie- ßende Verbandsausbildung wie das IPD zwingend anzustreben, um unsere Führungsphilosophie nach drei Deka- den IKM (Internationales Krisenma- nagement) neuzuentdeckenundim heute multidimensionalen Gefechts- feld wiederzubeleben.“
Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Statt dass wir zu wenig wissen, haben wir eine Flut von Information. Die Anfor- derungen an die Experten ändern sich dadurch. Dennoch dürfen wir unsere alten Fähigkeiten nicht vergessen. Es gibt keine Garantie, dass die Tech- nik uns nicht im Stich lässt. Wir führen heute nicht mehr ins Unbekannte, son- dern mit einem Wissensvorsprung. Wir können den Wind nicht ändern – wir können die Segel anders setzen.“
„Das Wetter hat einen großen Einfluss auf Schlachten und Kriege. Früher domi- nierte das Unge- wisse. Der Angriff der Spanischen Armada um 1588 auf Eng- land hätte mit einer zuverlässigen Wet-
tervorhersage unsere heutige Welt beeinflussen können. Wir sprächen heute alle Spanisch. Im Novem- ber 1854 zerstörte ein Sturm 30 Schiffe der Alliierten Kräfte im Krim- krieg und mit ihnen wichtige Vor- räte für den Winter. Urbain Le Ver- rier untersuchte diesen Sturm und kam zu der Erkenntnis, dass sich diese Verluste hätten verhindern las- sen können. Im Februar 1855 stellte er die erste Wetterkarte vor. Die Entwick- lung der Wettervorhersage ist schnell vorangeschritten. In Zukunft werden Vorhersagen immer genauer, auch mit
Kapitänleutnant Felix Seidl, II Schiffsein- satzoffizier F 125, Besatzung delta, be- richtete sehr lebendig über seine Erfah- rungen im Indo-Pacific Deployment 2024: „AAR war gestern – IPD 2024 eine Operation“.
„Der Maßstab für unsere Einsatzbe- reitschaft bleibt das hochintensive Gefecht. Dieses entfaltet sich auch morgen im Verband. Mit dem IPD 24 haben wir als Deutsche Marine bewie- sen, dass wir in der Lage sind, einen Einsatzverband an das andere Ende der Welt zu entsenden und diesen mit Auftrag zu führen. Im zunehmend komplexeren maritimen Gefechts- feld wird der Verbandsführer nur noch Erfolg haben, wenn er einerseits seine Idee des Gefechts vermittelt und andererseits seinen Kommandan- ten hinreichenden Entscheidungs-
Bei der anschließenden Diskussion stand Flottillenadmiral Axel Schulz Rede und Antwort und stärkte KptLt Felix Seidl den Rücken.
Aufgelockert wurde die Tagung durch eine Podiumsdiskussion zum Thema „IPD 2024 – Mission accomplished?“. Diskutanten waren Dr. Sarah Kirchberger (Leiterin ISPK Kiel), Staatsminister im Auswärtigen Amt Dr. Tobias Lindner, der Journalist Thomas Wiegold (Augen geradeaus!), Flottillenad- miral Axel Schulz und, last, but not least, Vizeadmiral Frank Lenski. Geleitet wurde die Podiumsdiskussion von Fregattenka- pitän Göran Swistek, der auch durch das Gesamtprogramm führte.
Blick auf das Podium (v.l.): FKpt Göran Sistek, FltlAdm Axel Schulz, Staatsminister Dr. Tobias Lindner, Dr. Sarah Kirchberger, Thomas Wiegold, VAdm Frank Lenski
Leinen los! 3/2025 9
Foto: Bundeswehr/Kolodin
Foto: Bundeswehr
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