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F r i e d r i c h S c h i l l e r :
Es schwinden jedes Kummers Falten, /
so lang des Liedes Zauber walten.
im positiven Sinne, was das Volk von Musik erwartete, und machte gleichzeitig keine
künstlerischen Abstriche. Seine Musik ist klug und tiefgründig. Dabei war es für den jungen
Giuseppe Verdi gewiss nicht einfach, sich im Italien des 19. Jahrhunderts durchzusetzen, dem
Goldenen Zeitalter der italienischen Oper, als deren Meister damals Rossini, Donizetti und
Bellini galten. Doch „La Traviata“ braucht sich nicht hinter „Norma“, dem „Troubadour“ und
„Lucia di Lammermoor“, „Rigoletto“ nicht hinter der „Italienerin in Algier“ zu verstecken.
gesungen (frei) wörtlicher
1. La donna è mobile O wie so trügerisch
Qual piuma al sind Weiberherzen;
vento, mögen sie klagen, Die Frau ist launisch
Muta d'accento wie Federn im Wind,
mögen sie scherzen.
E di pensiero. leicht ändert sie ihre Worte
und ihre Meinung.
Oft spielt ein Lächeln
Sempre un amabile,
um ihre Züge; Immer ein liebreizendes,
Leggiadro viso, oft fließen Tränen,
In pianto o in riso, alles ist Lüge. hübsches Gesicht,
È menzognero. weinend oder lachend,
ist es doch trügerisch.
Refrain Habt ihr auch
La donna è mobil'
Schwüre
Qual piuma al Die Frau ist launisch
zum Unterpfande,
vento, wie Federn im Wind,
auf leichtem Sande
Muta d'accento leicht ändert sie ihre Worte
habt ihr gebaut.
E di pensier'. und ihre Meinung.
2. È sempre misero Sehnt euer Herz sich Unglücklich wird der,
Chi a lei s'affida, nach süßen Stunden der sich auf sie verlässt,
Chi le confida, ein holdes Liebchen der ihr leichtgläubig
Mal cauto il core! ist bald gefunden. sein Herz anvertraut.
Pur mai non sentesi Doch bitt're Reue Und doch ist der
Felice appieno wird der empfinden, nicht glücklich,
Chi su quel seno, der nur an eine der nicht von ihrer Brust
Non liba amore! sich fest will binden. die Liebe kostet.
Wilhelm Gelhaus
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