Page 85 - CYC Clubjournal 2005
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 sten 21 Knoten Durchschnittsgeschwin- digkeit. Luftdruck 1006 mb, Luft 10 Grad , Wasser 12 Grad Celsius. Die Windge- schwindigkeit an Deck beträgt 50 Kno- ten. Für die Nacht ist mit einer Zunahme von Wind und Wellen zu rechnen. Die Abendveranstaltungen wie Ballet und Tanz für die Passagiere werden aus Sicherheitsgründen abgesagt. Der Kapi- tän und die Besatzung wünschen Ihnen einen schönen Abend und eine gute
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Am Morgen des 3.Tages waren die Außendecks nicht mehr passierbar. In den Kabinen, Liften, Treppenaufgängen, praktisch überall wurden Spucktüten ausgelegt. Auf den Kabinenbalkonen wurden die Sonnenliegen, Stühle u. Tische festgezurrt. Beim Mittagessen vermieden einige Gäste einen Blick nach außenbords, um wenigstens etwas essen zu können. Ich hatte keinerlei Schwierig- keiten; durch Segeln und Kutterfischen seetüchtig.
Um die Zeit zwischen den Mahlzeiten zu überbrücken, gönnten wir uns einen Gruß aus der Heimat in Form von „Erdinger Weißbier", wofür wir auch Tomis und Yan- kees begeistern konnten. Beim Abendes- sen, ich hatte einen Tisch am Fenster, passierte es einige Male, dass die Wellen gegen die Fensterscheiben schlugen, in einer Höhe von ca. 10 m über dem Was- serspiegel. Wir zogen die Köpfe in den Nacken und es entstand kurzzeitig das Gefühl, das ganze Britannia-Restaurant steht unter Wasser.
Selbst bei den riesigen Ausmaßen der QM 2 geriet das Schiff ins Schlingern. Durch eine Querwelle erhielt en wir so einen Schlag, dass das Geschirr am Buf- fet auf den Boden fiel - der Schiffsglok-
kenschwengel wurde festgezurrt, um durch das Läuten die Passagiere nicht noch mehr zu beunruhigen (Siehe Fotos). Normalerweise kann man von einem Raum die Brücke und die diensthabende Mannschaft beobachten. Auch dies war nicht mehr möglich.
Am 5. Tag, gegen Abend, wurde es etwas ruhiger, mit Wellen und Wind. Vereinzelt wagten sich einige Passagiere an Deck, um die frische Meeresbrise einzusaugen. Der Fitnessraum wurde wieder aufge- sucht und für das Abenddinner die große Garderobe angelegt. Es wurde auc h wie- der getanzt und Theatervorstellungen gab es auch wieder.
Ein Highlight war nachts gegen 4.30 Uhr, wie die amerikanische „Coastgard" mit 5 Schnellbooten nacheinander längsseits die in voller Fahrt befindliche QM 2 anlie- fen und über ein Fallreep die Mannen der Einwanderungsbehörde überstiegen. Das sind Profis, denen konnte der Seegang nichts anhaben, wenn auch 2 bis 3 Ver- suche zum übersteigen notwendig waren.
Der letzte Tag war wie zum Hohn sonnig und wir wurden auf New York vorbereitet. Für jeden Passagier gab es kleine Fah- nen „Stars and Stripes" sowie„Union Jacks", die wir beim Einlaufen in den Hafen vom Deck aus schwenkten. Die Begrüßung war ein wunderbarer Anblick, Hubschrauber umkreisten uns, Feuer- schiffe strahlten bunte Wasserfontänen und sämtliche Schiffe ließen Ihre Sirenen erklingen - plötzliche Stille - dann erklang das Horn der QM 2.
Ich hatte den Eindruck, ganz Amerika wollte unsere Ankunft miterleben.
Ihr QM 2 Fan Ernst Krischke
82 183 Journal 20 04/ 2005
QUEEN MARY 2






















































































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