Page 88 - CYC Clubjournal 2005
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DEUTSCHE LASER-MEISTERSCHAFT IN HAMBURG
Nicht nur bei einer abendlichen Fahrt bei freien Getränken auf einer gecharterten Barkasse bis in die Hamburger Speicherstadt, in den Frachthafen mit seinen Verladekais und wieder am beeindruckenden Elbufer entlang zurück zum Clubgelände zeigten sich die Hamburger als herzliche, offene und unvoreingenommene Gastgeber.
Seglerisch konnte schließlich auch das Revier überzeugen, welches mir bis dahin völlig unbekannt war.
Zum Regattabereich auf der gegenüberliegenden Flussseite kam man mit einem kurzen Verholer, nachdem der clubeigene Lotse eine Pas- sage mitten durch die stark befahrene Rinne für die Berufsschifffahrt (u. a. 300 m lange Containerschiffe, Autotransporter etc.) ermöglicht hatte. Ungewohnt für mich war in diesem Zusammenhang die starke Abdrift meines Bootes schon unmittelbar nach der Hafenausfahrt, sodass ich mich der Startzone aufgrund der Strömung (teilweise bis zu 4 Knoten) in Bogenform nähern musste. Auch beim Starten selber musste man aufpassen, um nicht ungewollt von der manchmal ach- terlichen Strömung über die Linie gedrückt zu werden und den Lauf mit einem Frühstart zu beginnen.
Auch waren zum Segeln wegen des Tidenhubes festgelegte Zeiten einzuhalten, da sonst zwischen den Wettfahrten Pausen auf den Sandbänken fällig gewesen wären, welche bei Ebbe deutlich sichtbar aus dem Wasser herausschauten.
Seglerisch war von der „steifen Brise" bis zum Flautenrennen mit Wür- feleinlagen alles geboten (teilweise alle Bedingngen auch während einer Wettfahrt), sodass nicht nur die winderprobten Küstensegler auf ihre Kosten kamen, sondern auch die Binnensegler bei dem einen oder anderen Rennen ihr Können unter Beweis stellen durften. Insofern war ich mit meinem 7. Gesamtplatz als bester Deutscher auch recht zufrieden und werde in Zukunft gerne wieder nach Norden fahren, wenn eine attraktive Serie angeboten wird.
Andreas Thiemann