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Neue Freundschaften
Zwischen unseren nächsten Nachbarn und
meinen Eltern entwickelte sich sehr schnell ei-
ne Freundschaft. Krämers waren Akademiker,
gaben sich aber ganz natürlich und waren hilfs-
bereit und zuverlässig. Dr. Krämer hatte gute
Verbindungen zum hiesigen Gewerbe und den
richtigen Leuten. Die daraus resultierenden
Vorteile kamen meiner Familie, obwohl Vater
sich anfangs sehr dagegen sträubte, ebenfalls
zugute. Meiner Mutter und Frau Dr. Krämer
ging nie das Gesprächsthema aus. Es dauerte
auch nicht sehr lange bis sich alle mit Vorna-
men ansprachen. Der Freundeskreis unserer
Nachbarn nahm uns in ihrer Runde auf als wä-
ren wir schon immer hier gewesen. Nicht so
gut lief das mit Krämers Tochter und mir. Sie
war auch so um die zehn Jahre alt, hatte ganz
kurzes blondes Haar und freche blaue Augen.
Sie schien sich für etwas Besseres zu halten
und ich ging ihr möglichst aus dem Weg. Doch
wenn die Erwachsenen unter sich sein wollten
und etwas unternahmen kam Kati zu uns. Die
Großeltern wären zur Aufsicht da, und wir Kin-
der könnten miteinander spielen. Für mich war
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