Page 249 - Das Kaufmannshaus_Neat
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Klinik



                       gemeinsames  Kinderzimmer  für  meine
                       Schwester  Barbara  und  mich  gab  es.  Ge-

                       heizt wurden die Räume und der Heizkessel
                       mit Kohle, die es als Deputat für Zechenan-

                       gehörige  ohne  Extrakosten  gab.  Im  Winter

                       war es am Morgen sehr kalt weil die Öfen
                       noch nicht an waren. Bei Frost blühten Eis-
                       blumen  an  den  Fensterscheiben.  Doppel-

                       verglasung?  Gab  es  nicht.  Einen  kleinen

                       Garten  hatten  wir  hinter  dem  Haus.  Zehn
                       mal  zehn  Meter.  Genug  Platz  für  zwei

                       Kirschbäume und einem Birnbaum  der  nie
                       Früchte  trug.  Für  die  Kohle  stand  pro

                       Wohneinheit  ein  Kohlenkeller  zur  Verfü-
                       gung. Durch das Kellerfenster wurde die an-

                       gelieferte Kohle mit einer Schaufel direkt in

                       den Keller geschüppt. Das war eine Arbeit
                       die  von  den  Söhnen  verrichtet  werden
                       musste. Sobald die Väter meinten das diese

                       das richtige Alter hätten. Und die Väter wa-

                       ren  nicht  zimperlich.  Zusätzlich  hatte  jede



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