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tens ein schwarzes Schaf manchmal auch mehr.
So war es auch bei denen vom Berg. Der Um-
gang mit den Faulenzern und Dummköpfen war
erprobt und kein redenswertes Problem. Bis zur
Geburt von Cord. Ein kräftiger gesunder Junge
der das Laufen schnell lernte und über eine gro-
ße Ausdauer verfügte wenn er mit seinen tapsi-
gen Händen etwas versuchte. Wenn er fiel stand
er wieder auf ohne zu weinen und versuchte das
was ihm zum Fallen gebracht hatte ein erneutes
Mal. Ein wenig unheimlich war es den stolzen
Eltern aber doch. Das verstärkte sich dann noch
weil Cord bis zum dritten Lebensjahr keine er-
kennbaren Anstalten machte, das Sprechen zu
erlernen. Es war als lebte er in einer eigenen in
sich abgeschlossenen Welt. Als sein Vater mal
mit Cord vorn am Sattel durch die Wälder ritt
meinte Ludwig vom Berg es sei Zeit heimzurei-
ten er wäre müde und Cord bestimmt auch.
„Nein“, sagte Cord, „ich bin noch nicht müde.“
Ludwig traute seinen Ohren nicht. Der Junge
spricht. Cord wuchs heran, lernte spielend leicht
rechnen, lesen und schreiben und sprach mit
acht Jahren fließend italienisch. Auf die Frage
was er einmal werden wollte gab es von ihm nur
eine Antwort. Soldat des Königs. So wurde er
dann auch hinter vorgehaltener Hand genannt.
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