Page 2 - Jüdischer Friedhof Hemsbach
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DER JÜDISCHE FRIEDHOF IN HEMSBACH

                   Bis zur Eröffnung des Friedhofs in Hemsbach     Steinmetz zogen sich jedoch so in die Länge, dass
                   überführte die Gemeinde ihre Toten auf den Fried-  uns der Friedhof heute weitestgehend in seinem
                   hof nach Worms. In Anbetracht der Tatsache, dass   ursprünglichen Zustand erhalten ist.
                   Tote im Judentum möglichst am selben Tag bestat-  Auf der Karte sind die beteiligten Gemeinden in der
                   tet werden sollten, war dies ein weiter und müh-  Region mit einem roten Punkt bezeichnet.
                   samer Weg, verbunden mit erheblichen Transport-
                   schwierigkeiten und Zollkosten.

                   Auf der Suche nach einem eigenen Begräbnisplatz
                   bot die kurpfälzische Hofkammer der jüdischen
                   Gemeinde 1674 nur ein steiles, morastiges und weit
                   außerhalb gelegenes Gelände zur Pacht an. Da
              2    auch umliegende Gemeinden nach einem geeigne-
                   ten Begräbnisplatz suchten, schlossen sie sich 1716
                   zu einem Begräbnisverein zusammen, der sich um
                   die Verwaltung kümmerte.
                   Erstmals erwähnt wird der Friedhof 1678 in einem
                   Zinsbuch der Kellerei Hemsbach, während die frü-
                   hest lesbare Inschrift 1682 datiert ist. Der jüngste
                   erhaltene Grabstein stammt vom 15. April 1941.
                   Nach der Deportation der letzten badischen Juden
                   am 22. Oktober 1940 wurde der Friedhof bis 1942
                   noch für die hessischen Gemeinden des Verbands,
                   Lampertheim und Viernheim, offengehalten.
                   Wie alle jüdischen Friedhöfe sollte auch er gegen
                   Ende des Krieges aufgelöst werden. Die Ver-
                   handlungen über den Verkauf der Steine an einen
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