Page 4 - BilD am Sonntag (+15.07.2018)
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15. Juli 2018 05
04 Politik & Gesellschaft BILD am SONNTAG,
1. Die Altersarmut Kümmern Diese Die Steuern und 11.
sich die
verhindern Politiker Abgaben senken
79 % um die 40 %
richtigen
Themen? Was Themen
2. Gleiche Bildungschancen für wollen eigentlich Den Verbraucher- 12.
alle Kinder schaffen die Bürger? schutz stärken
76 % Diese Exklusiv- sind uns 39 %
Umfrage
sollte sich
3. Die Kranken- und Pflege- die Große Die Zuwanderung 13.
versicherung verbessern Koalition begrenzen
74 % zu Herzen Deutschen 38 %
nehmen
4. Für bezahlbaren Nein, es ist nicht „Zuwanderung Wirtschaftswachstum 14.
begrenzen“, nicht „Militäraus-
gaben steigern“ und auch nicht
Wohnraum sorgen wichtig als jene, die unsere Po- wirklich schaffen
„E-Autos fördern“: Den Deut-
69 % schen sind ganz andere Themen 37 %
litik am meisten diskutiert!
VON KONRAD GÖKE
UND SEBASTIAN PFEFFER
5. Die Kriminalität BamS zeigt, was die Deutschen wichtig Die Handy- und Internetnetze 15.
bekämpfen Eine große Emnid-Umfrage für flächendeckend ausbauen
68 % wirklich beschäftigt (siehe links und 35 %
rechts). Meinungsforscher Torsten
Schneider-Haase: „Die Bekämpfung
von Altersarmut ist aktuell das
wichtigste Thema. Dicht darauf
6. Den Terrorismus folgt, gleiche Bildungschancen zu So seh ich das werden, sind es in NRW nur 5000 Die Staatsschulden 16.
Euro.
schafen, die Kranken- und Pfege-
bekämpfen versorgung zu verbessern und für b Jede Woche fallen nach Schät- verringern
zungen des Deutschen Philologen-
bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.“
65 % Deutschen schon bei der identi- verbands bis zu einer Million 34 %
Die vier Top-Themen waren den
Stunden Unterricht aus, weil rund
schen BamS-Umfrage im vergan-
140 000 Lehrer fehlen.
genen Jahr besonders wichtig. „Sie
Die Kranken- und Pflege-
haben aber auf hohem Niveau wei- Top-Thema Nummer 3:
ter zugelegt, scheinen den Leuten versicherung verbessern
7. Den Umwelt- und also ofensichtlich auf den Nägeln b Lange Wartezeiten auf Arztter- Die deutschen Interessen im 17.
mine haben bei vielen gesetzlich
zu brennen“, sagt Schneider-Haase.
Klimaschutz verbessern Top-Thema Nummer 1: Versicherten (rund 90 Prozent der Ausland stärker vertreten
Deutschen) zu einem Gefühl der
Altersarmut
61 % b Die Altersarmut nimmt zu. 2017 dürfte bis 2030 laut Prognose des 34 %
„Zwei-Klassen-Medizin“ geführt.
b Die Zahl der Pfegebedürftigen
lebten 544 000 Rentner von
Grundsicherung im Alter, 16 000
mehr als 2016. Die Grundsiche- Statistischen Bundesamts von 2,8
rung ist etwa so hoch wie der auf 3,4 Millionen Menschen stei-
8. Mehr für Familien Hartz-IV-Satz und deckt das Exis- „Ich bin Radfahrerin gen. Schon jetzt fehlen aber laut Das bedingungslose Grundein- 18.
Gewerkschaft Ver.di für eine gute
tenzminimum ab, wenn die Rente
mit Kindern tun nicht zum Leben reicht. Verena und wünsche mir den Euro) garantieren, dass die Versorgung allein in Krankenhäu- kommen einführen
sern rund 80 000 Pfegekräfte.
Renten bis 2025 stabil bleiben. Wie
Bentele, Präsidentin des Sozial-
weniger Autos auf
59 % So ent- verbands VdK Deutschland, zu den Straßen. Also es danach weitergeht, soll eine b Die Kosten für die Pfegeversi- 32 %
BamS: „Seniorinnen und Senioren,
cherung steigen. Aktuell liegt der
Rentenkommission herausfnden.
Beitrag bei 2,55 Prozent des Brut-
Top-Thema Nummer 2:
die nach Pfandfaschen wühlen,
mehr Fahrradwege,
stand die
Gleiche Bildungschancen
für alle Kinder schaffen
zum traurigen Alltagsbild.“
Prozent). Ab 2019 sollen 0,3 Pro-
Umfrage gehören in vielen Städten bereits bitte, und wenn b Die Organisation für wirtschaft- toeinkommens (Kinderlose 2,8
zentpunkte hinzukommen. Ob die
Autos, dann
b Schon heute ist fast jeder zwei-
9. Die Arbeitslosigkeit Im Auftrag von te Rentner von Altersarmut be- elektrisch. Das wäre liche Zusammenarbeit und Ent- Versicherten dafür wirklich bes- Elektromobilität 19.
BamS befragte
sere Leistungen erwarten können,
droht. Rund 8,6 Millionen Senio-
wicklung (OECD) bescheinigt
bekämpfen das Meinungsfor- ren erhielten Ende 2016 monatlich fantastisch und Deutschlands Bildungssystem ei- ist aber fraglich. attraktiver machen
nicht nur gut
schungsinstitut
Top-Thema Nummer 4:
ne zu geringe Durchlässigkeit. Das
laut Arbeitsministerium weniger
54 % 10. Juli insgesamt als 800 Euro Rente. fürs Klima. Auch heißt: Die Herkunft ist für den Bil- Für bezahlbaren Wohnraum 30 %
Emnid am 9. und
dungserfolg oft wichtiger als die
b In den nächsten Jahren gehen
sorgen
für das Stadtbild.“
1009 repräsenta-
b Ulrich Ropertz vom Deutschen
die geburtenstarken Jahrgänge in
Fähigkeiten. Kinder aus Arbeiter-
tiv ausgewählte
Bundesbürger Rente. Die Folge: Bis 2030 könnte Sherrie Elmer (42), familien studieren nur selten. Nur Mieterbund zu BamS: „Mehr als
nach der Wich- sich die Zahl bedürftiger Rentner medizinische Fachangestellte jeder Siebte der 30- bis 44-Jähri- eine Million Wohnungen fehlen in
10. Den Wohlstand tigkeit politischer verdoppeln. Bentele: „Durch Teil- gen, die keine Akademiker als El- Deutschland, vor allem in den Mehr Geld für 20.
Aufgabenberei-
zeitarbeit, Minijobs, Leih- und
Städten, Ballungszentren und Uni-
tern haben, hat ein Hochschulstu-
gerechter verteilen che. Die Prozent- Zeitarbeit, verbunden mit niedri- Meinung dium abgeschlossen. versitätsstädten.“ Ein Grund: Es Verteidigung
zahl bezieht sich
wird zu wenig gebaut. Bis zu
b Starke Auswirkungen auf die
gen Löhnen, steuern viele gerade-
auf die Menge
54 % die ein Thema für wegs in die Altersarmut. Ganz be- am Sonntag Bildungschancen hat außerdem 400 000 neue Wohnungen wären 16 %
der Befragten,
der Wohnort. Während im wohl-
sonders betrofen sind Frauen und
jährlich nötig, 2017 entstanden al-
Diskutieren Sie mit.
Alleinerziehende.“ Die Bundesre-
lerdings nur rund 285 000.
habenden Hamburg pro Jahr 9300
„äußerst“ oder
Was denken Sie?
„sehr wichtig“ gierung möchte jetzt mit einem leserforum@bams.de Euro Steuergeld in die Bildung ei- GR AFIK:
halten „Rentenpakt“ (Kosten: 30 Milliar- nes Grundschuldkindes investiert BITTE BLÄTTERN SIE UM SAULO SANTANA
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