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 Fehlverhalten verstanden. Das war wohl auch der Grund, weshalb die Imker in der griechischen My- thologie sehr strenge Verhaltensregeln befolgen mussten. So durften sie zum Beispiel vor der Arbeit mit den Bienen keinen Alkohol konsumieren und mussten fasten sowie sexuellen Kontakt meiden.
In Volkstümlichen Bräuchen leben einige dieser Verhaltensregeln weiter. So sagt der schweizerische Volksmund:
«Wer flucht, schwört beim Bienenstand, den sticht die Biene in die Hand.»
Betrachten wir die Bienenkulturentwicklung des alten Griechenlands, muss ein bedeutender Name genannt werden: Aristoteles (384-322 v. Chr.). Es gibt vermutlich kaum eines der wichtigsten wissen- schaftlichen Gebiete, mit dem er sich nicht befasst hatte. So war es auch Aristoteles, der uns in seinem Werk «Historia Animalium» die ersten Einblicke in das Leben der Biene liefert und beschreibt dort den äusseren Bau und die Sinnesorgane, die Lauterzeu- gung, die Reproduktion und Entwicklung der Brut.
Obwohl er die verschiedenen Stadien von der Made bis zur schlüpfenden Jungbiene sehr genau beschrieb, gelang es ihm nicht, die Geschlechter der Bienen zu bestimmen oder eine Königin bei der Ei- ablage zu beobachten. Denn für Aristoteles waren
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