Page 49 - Spielplan 2020_21 mit Titel
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© Birgit Hupfeld




















          Lulu
                                       Liliane Amuat, Juliane Köhler, Charlotte Schwab

          Schauspiel von Frank Wedekind
          Bearbeitung von Bastian Kraft

          Gastspiel Residenztheater München
          Inszenierung: Bastian Kraft
          Bühne: Peter Baur
          Kostüme: Dagmar Bald
          Musik: Arthur Fussy
          Video: Kevin Graber                 Begehren der Männer und Frauen. Lulu wird in ver-
          mit Liliane Amuat, Juliane Köhler, Charlotte Schwab   schiedenen Stationen durch halb Europa zur Projek-
                                              tionsfläche, und ihre Verführungskünste bringen
          Fr   19. Feb 2021, 19.30 Uhr (B1)   ihren Liebhaber*innen reihenweise den Tod.
          Sa  20. Feb 2021, 19.30 Uhr (B2)    Wer also steckt hinter dieser erotischen Frau? Diese
          Stadttheater Fürth, Großes Haus     Frage ergründet Regisseur Bastian Kraft, indem Lulu
                                              nur mit Lulu spricht. Gespielt von drei Schauspiele-
          Über zwanzig Jahre lang arbeitete der Dramatiker   rinnen, verhandelt Lulu in einem vielstimmigen Dia-
          Frank Wedekind an seiner sogenannten Monstretra-  log mit sich selbst ihre eigene Geschichte. Der line-
          gödie „Lulu“. Das in verschiedenen Fassungen vor-  are Handlungsverlauf löst sich auf, und ihren Lieb-
          liegende, geheimnisvolle Theaterstück über die ver-  habern begegnet Lulu, indem sie die Männer selbst
          logene Scheinmoral des Bürgertums wurde sein Meis-  spielt. So verschiebt sich die Macht des Begehrens
          terwerk und Vermächtnis zugleich. 2013 wurde „Lulu“   in das erotische Spannungsfeld verschwimmender
          im Stadttheater Fürth selbst produziert. Jetzt kommt   Geschlechtergrenzen.
          es in der Fassung von Bastian Kraft in einem Gast-  Bastian Kraft, einer der wichtigsten deutschspra-
          spiel des Residenztheaters München nach Fürth.   chigen Regisseure der Gegenwart, arbeitet mit mul-
          Wedekind hat mit der Titelfigur eine Schlange ge-  timedialen Projektionen und verdichtet literarische
          schaffen, um „zu locken, zu verführen“ – und um zu   Klassiker auf ihr Kernpersonal, so dass sie eine neue
          morden. Ihr Selbstbewusstsein speist sich aus dem   Erzählperspektive und Stimme erhalten.


                                                        SCHAUSPIEL/LITERARISCHES 49
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