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Behavioral Optometry BOAF Volume1 Number1 2012
Ansichten - Robin Benoit
Jillian‘s Story
Wie Visualtraining das Leben eines kleinen Mädchens veränderte
Alles begann mit dem Buchstaben P. Es war dieser eine Tag in der Grundschule an dem sich alles um den Buchstaben P drehte. Sie hatten ge- plant Pyjamas zu tragen, Bilder in pink und lila zu malen, Popcorn und Bretzeln (Pretzels) zu essen und so zu tun als wären sie Piraten. Perfekt!
Ich hatte meine Tochter Jillian zur Schule gefahren und nach zwei Stunden erhielt ich einen Anruf von ihrer Lehrerin. Sie rief an um mir mitzuteilen, dass Jillian in der Stunde „ausgerastet“ wäre. Die Lehre- rin erklärte, dass die Klasse Piraten gespielt hatte und als sie eine Augenklappe auf Jillians Auge ge- klappt hatte, hatte diese ihre Hände nach vorne geworfen als wollte sie nach etwas greifen und war zu Boden gefallen und schrie nach Hilfe.
Sofort fuhren wir zu Jillians Kinderarzt. Er war skeptisch, da wir nie irgendwelche visuellen Prob- leme bei Jillian bemerkt hatten, aber dennoch ver- sprach er es sich anzugucken. Ich wartete mit Jilli- an am Ende eines langen Flurs während unser Arzt neben einer Augentafel am anderen Ende stand. Eine Arzthelferin deckte eins von Jillians Augen ab und sie las die Tafel ohne Probleme. Dann deckte die Helferin das andere Auge ab.
„Mami, Hilf mir!“
Mein Herz hörte beinahe auf zu schlagen als Jillian sofort ihre Hände nach vorne warf und nach mir schrie. „Mami, Mami, hilf mir!“ Ich stand direkt ne- ben ihr, keine Armlänge von ihrer rechten Schulter entfernt. Ich redete ihr gut zu und sagte ihr ich wä- re ganz nah. Sie guckte in meine Richtung so als suche sie nach mir. Ich nahm ihre Hand und fing an zu weinen.
Der Arzt war komplett geschockt. Er sagte, „Jillian kannst du die Augentafel an der Wand sehen?“ Sie bewegte ihren Kopf herum als suche sie den Him- mel und den Boden und alles dazwischen. Unser Arzt sagte dann „Jillian kannst du mich sehen?“ und sie stand sehr still und murmelte leise „Ich höre Sie“.
Der Arzt ließ uns in dem Untersuchungsraum zu- rück und rief direkt an um für Jillian einen Platz im Kinderkrankenhaus zu bekommen. Ich hatte Angst. Was war falsch mit meinem Baby Girl? War sie immer schon blind auf einem Auge? Wenn nicht, warum war sie so plötzlich nicht in der Lage auf einem Auge zu sehen? Wie konnten wir das über- sehen haben?
Eine Woche später sagte uns der Ophthalmologe, dass Jillian Amblyopie hat. Ich hatte das Wort noch nie gehört aber ich erfuhr bald, dass Amblyopie ein „partieller oder kompletter Verlust der Sicht auf einem Auge (ist) verursacht durch Konditionen, die die normale Entwicklung von Sicht beeinflussen“. Mit Amblyopie favorisiert das Gehirn das starke Auge gegenüber den schwächeren. Das schwa- che Auge wird eventuell von dem Gehirn ignoriert und deshalb reifen die Gehirnzellen, die für das Sehen zuständig sind nicht normal. Amblyopie ist die häufigste Ursache von monokularer Blindheit , teilweiser oder kompletter Blindheit auf einem Au- ge. Sie betrifft geschätzt etwa zwei bis drei Prozent der Kinder in den Vereinigten Staaten.
Also ja, Jillian war im Prinzip blind geworden auf einem Auge weil ihr Gehirn alle Kommunikation mit dem schwachen Auge beendet hatte. Der Arzt er- klärte, dass es keine Operation gebe um Amblyo- pie zu korrigieren. Die häufigste Behandlung bein- haltet, das Gehirn zu zwingen das „schlechte“
(Original English)
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