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Behavioral Optometry BOAF
Volume1 Number1 2012
Auge zu nutzen in dem man ein Pflaster über das „gute“ Auge klebt
Das Beste was wir erwarten konnten
Jillian trug eine Augenklappe 10 bis 11 Stun- den am Tag und das für drei Jahre. Ihre einge- schränkte Sicht führte uns zu der Entscheidung sie während dieser Zeit zuhause zu unterrichten. Am Ende des dritten Schuljahrs sagte unser Kinder- arzt, dass Jillian mit ihrer Augenklappe so viel Fort- schritt wie möglich gemacht hatte. Die Sicht auf ihrem schwachen Auge hatte sich auf 20/40 ge- bessert danke der Hilfe der Brillen. Uns wurde ge- sagt, dass das das beste ist worauf wir hoffen könnten.
Jillian war so aufgeregt in eine öffentliche Schule zurückzukehren. Sie startete etwas nervös in die vierte Klasse, aber mit hohen Erwartungen. Ihre Lehrerin in der vierten Klasse war fantastisch. Schnell zeigte sie Jillians Stärken auf, aber war gleichermaßen besorgt um ihre Schwächen. Sie sagte mir, dass Jillian Fragen verbal beantworten und ihren Stundenplan aufsagen konnte, aber durch eine schriftliche Mathearbeit würde sie durchfallen. Ich nahm an, dass Jillian noch einmal den Kinderarzt besuchen müsse, damit ihre Bril- lengläser angepasst werden würden. Als wir bei ihm waren stimmte er zu, dass sie eine kleine Ver- änderung bräuchte. Weiter konnte er uns nichts mehr anzubieten
An diesem Nachmittag saß ich an meinem Compu- ter und tippte die Wörter „Sicht“ und „lernen“ bei Google ein. Ich fand Seiten und Seiten an Informa- tionen über etwas, dass sich „Vision Therapy“ nannte. Ich wusste nicht ob es Jillian helfen würde, aber ich war bereit alles auszuprobieren. Ich klickte auf einen der Links um einem „Vision-Therapist“ in unserer Gegend zu finden. Mit einem stillen Gebet, wählte ich die Nummer.
Das erste was ich über „Vision Therapy“ erfuhr, war dass 20/20 Schärfe nicht 20/20 Schärfe ist. Sehschärfe ist lediglich die Fähigkeit zu „sehen“. Vision ist die Fähigkeit zu identifizieren, interpretie-
ren, verstehen und auf das zu reagieren was man sieht. Visuelles Gedächtnis, visuelle Konzentration, Augenkoordination und Fokussierfähigkeiten kommen alle in der Vision Therapie mit ins Spiel.
Bei Jillians erstem „Vision-Therapy“ Termin, wurde ich auf eine Wand im Flur aufmerksam. Sie war voll von Fotos von Patienten aller Altersgruppen be- gleitet von ihren Erfolgsgeschichten. Es machte mir Spaß von einer High School Schülerin zu erfahren, die nachdem sie eine Augenmuskel Problem be- kommen hatte (die Doppelsicht zur Folge hatte) es schaffte die Pitcherin des Softballteams ihrer Uni- versität zu werden. Ebenfalls war ich inspiriert von einem Mann zu lesen, der es schaffte sich seinen Traum zu erfüllen ein Navy Seal zu werden.
Ich erfuhr, dass Seh-Probleme für Erwachsene ge- nau so störend sind wie für Kinder und Teenager. Unerkannte und unbehandelte Seh-Herausforde- rungen verfolgen Erwachsene bis in spätere Jahre, und stören manchmal sogar Karrieren. Wie sich herausstellte konnten auch bei vielen Erwachsenen ernstzunehmende Probleme durch „Vision-The- rapy“ behoben werden.
Kein Teamwork
Nach Jillians erster Beratung, wurde uns gesagt, dass ihr größtes und dringendstes Problem war, dass ihre Augen nicht im Team agierten. Sie arbei- teten unabhängig von einander. Der Optometrist erklärte, dass dies ein weit verbreitetes Problem beim Abkleben eines Auges ist.
Bei normalem Sehen arbeiten beide Augen koope- rativ und schweifen einfach von Seite zur Seite. Wie auch immer, wenn Jillian eine Zeile in einem Buch lesen würde, würde ihr linkes Auge ein paar Wörter bis zur Mitte der Zeile lesen und dann wür- de ihr rechtes übernehmen und den Rest der Zeile lesen. Ihre Sicht verursachte nicht nur Lese- Schwierigkeiten, sondern auch Probleme in Mathe und Handschrift.
Jillian nahm die Herausforderung der Vision The- rapy gerne an. Sie wusste, dass die Schularbeit für sie härter war als für die anderen in ihrer Klasse.
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