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Der Hund in der Malerei
Seit Beginn der Zivilisation gilt der Hund in der Malerei als derjenige, den man als den treusten Begleiter des Menschen bezeichnet. In
frühgeschichtlicher Zeit – um 4.500 v. Chr. – erscheinen die ersten Abbildungen von Hunden in Felsenmalereien. Sicher, er ist weniger
häufig dargestellt als Wildtiere, die die wichtigste Quelle der Inspiration darstellten, aber er wird schon als Jagdhund dargestellt, wenn
dieser auch an keine der heute bekannten Hunderassen erinnert. Erst im alten Ägypten entsprechen die Darstellungen der Hunde in
etwa denen der heutigen.
„Jägerin Diana“, die Göttin bewaffnet mit einem Bogen in Begleitung eines Hundes, Hüter des Hauses im römischen
Gemälde der Schule von Fontainebleau, 16. Jahrhundert, Museum Louvre, Paris Kaiserreich
© Luisa Ricciarini/Leemage/Josse
Im römischen Kaiserreich entwickelte sich der
Status des Hundes in der Gesellschaft: Er hat
seinen Platz als Haustier erreicht. Er ist Hüter
des Hauses genauso wie wertvoller Begleiter
auf der Jagd. Er ist immer anwesend, treu und
ganz seinem Herrn ergeben. Diese Hunde
sind meist stolze Molosser, genauso beein-
druckend wie wild, sie verteidigen den
Zugang zu ihrem Haus gegen Fremde.
Im Mittelalter:vor allem Jagdhunde
Bis zum Mittelalter war der Hund erneut in
bildhaften Darstellungen so gut wie nicht ver-
treten. Vielleicht ist dies in dem schlechten
Bild begründet, welches die Maler von
Hunden hatten, aggressiv und gefährlich,
hungernd, Aas fressend. Für die Muslime gilt
er als unrein, Symbol für die Kräfte des Bösen
und des Todes.
Durch die Jagd hat sich jedoch die Meinung
der Mehrheit der Bevölkerung gegenüber dem
Hund verändert. Zu Beginn des Mittelalters
wurde lediglich die Fähigkeit des Hundes zur
Aggression genutzt. In diesem Sinne ist der
Hund erneut in der Malerei vertreten, selten
allein, meist in der Meute. Die Bilder zeigen
den König bei der Jagd in Begleitung seiner
Hunde, letztere können zahlreich vertreten
sein, die Meuten bestehen teils aus tausend
Hunden.
Die bildhaften Darstellungen nähern sich
immer mehr der Realität an. Nicht immer ist
es möglich, mit Sicherheit zu sagen, welche
Hunderasse als Modell diente, vielleicht han-
delte es sich auch um Hunde aus Kreuzungen.
Dennoch zeigte jede Hundekategorie ihre
Besonderheiten. Die Laufhunde jagten aus-
schließlich Haarwild, sie folgten ihrer Spur bis
sie sie aufscheuchten. Sie waren verwandte
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