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leseprobe von
SECRETUM LIBELLUS
Der Olymp.
Bis zum Firmament türmen sich die undurchdringlichen Wolken um seine Spitze. Wohnsitz der Götter. Zeus thront über allem. Den Blitz in den Händen haltend, wacht er über seine Verwandtschaft. Die Schar der Himmlischen gibt acht über die Geschicke der Sterblichen, oder, sie sollten es tun. Meistens streiten und lieben sie sich in wechselnden Allianzen. Bruder gegen Schwester, Onkel gegen Tante und der Vater gegen den Sohn. Die Belange von uns Menschen scheinen sie dann zu interessieren, wenn ein Vorteil für die Olympischen dabei herausspringt und sei es nur für ein wenig Spaß.
Kästner beschrieb es bereits. Der Zauberlehrling erzählte uns die Geschichte, wie Zeus aus Langeweile, und weil wieder einmal auf der Flucht vor seiner Gattin Hera ob einer seiner unzähligen Liebeseskapaden, Zuflucht auf der Welt sucht. Dabei greift er, Verwirrung stiftend, in die Geschicke von uns Menschen ein. Selbstverständlich mit einem guten Ende, denn sie wollen uns ja nicht wirklich etwas Böses, sondern nur ein wenig Zeitvertreib. Götter sind halt auch nur Menschen.
Caterina di Montebasso hat sich eine Geschichte ausgedacht, in der das Spiel der Götter in unserer Zeit für Verwirrung sorgt. Liebe, Trauer sowie falsch verstandene Gefühle, ausgelöst durch die Kalamitäten, die die Olympischen hervorrufen, wenn sie verwirrt durch all die Technik wieder in unser Schicksal eingreifen.
Weitere Informationen über Caterina di Montebasso finden Sie unter tgh-buecher.com.
Noch unveröffentlichte Manuskript-Leseprobe aus Kapitel 1
»Frau Doktor Gehrman, darf ich Ihnen Herrn Wegener, einen der stillen Förderer unserer Organisation vorstellen?«
Isabell drehte sich herum. Ihr dunkles, mit den ersten grauen Strähnen durchzogenes Haar, das sie seit ein paar Jahren kürzer trug als in ihrer Jugend, schwang anmutig mit.
Der Knall der schallenden Ohrfeige war durch den gesamten Festsaal zu vernehmen. Wie auf ein Kommando verstummten die Gespräche, und die Köpfe der Anwesenden drehten sich in die Richtung des verstörenden Geräuschs.
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Caterina di montebasso