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Brückenkurse
BK 006: Die älteste indoeuropäische Sprache
Ziele / Inhalte / Arbeitsweisen:
Eine „Rückkehr des Lateinunterrichtes“, das heißt die wieder wachsende Be-
liebtheit des Faches Latein, wird in unserer Zeit immer wieder, oft mit Über-
raschung, festgestellt. Latein ist aber keinesfalls die älteste indoeuropäische
Sprache, die wir kennen und verstehen können. Bereits ein Jahrtausend
zuvor wurde mit dem in Keilschrift geschriebenen Hethitischen in Anatolien
eine weitere Sprache aus dieser Sprachgruppe verschriftet; auch ihre Texte
sind für moderne Leser zugänglich. Sie sind interessant, sowohl als Original-
quellen für die Erschließung der Geschichte und Kultur der Hethiter, als auch
für eine Auseinandersetzung mit den Ursprüngen anderer Sprachen, sei-
en es die noch heute in Europa lebenden, oder das oben erwähnte Latein.
Der im unten abgebildeten Textauszug vorkommende Name des Drachen
Illuyanka ist wahrscheinlich der Ursprung des lateinischen Wortes anguis,
„Schlange“. Der Kurs wird die Grundzüge der hethitischen Sprache vorstel-
len und sich der Lektüre von Originaltexten widmen, das Kursniveau wird
sich dabei nach dem Kenntnisstand der Teilnehmenden richten. Die Auswahl
des Textmateriales, mit dem wir arbeiten werden, wird sich in diesem Se-
mester auf die in hethitischer Sprache überlieferten Drachenkampfmythen
konzentrieren. Da die Texte in moderner Umschrift vorliegen, wird die größte
Hürde auf dem Weg zur hethitischen Sprache, das mühsame Erlernen der
zahlreichen Keilschriftzeichen, weitgehend vermieden.
Dozentin: Dr. Ulrike Bock
Zeit: 8 Termine: jeweils donnerstags ab dem 21. Juni 2018
von 18:15 - 19:45 Uhr
Ort: Universität des Saarlandes, Gebäude A4 2, SR 0.15
LSF- Nr.: 109320
Auszug aus §2 des Mythos vom Schlangendrachen Illuyanka, der beim hethitischen Neujahrsfest rezitiert wurde.
(Zeichnung, Umschrift und Übersetzung: U. Bock)
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