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Was bedeutet „Lehrerprofessionalität“ für mich? Anna-Maria Belikan
Erkennung und Bekämpfung von Burnout für Lehrer
Andreas Hillert (1961): „Das Anti-Burnout-Buch für Lehrer“. München, Kösel-Verlag GmbH &Co.
Dieses Buch enthält Anregungen sein eigenes Sein zu reflektieren und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, sich Schwierigkeiten im Schulalltag zu stellen. Die verschiedenen Seiten des Lehrerberufs werden thematisiert und auch die aufzutretenden Belastungen.
Durch Andreas Hillerts jahrelang ausgeübten Beruf des Psychologen, hat er die Fähigkeit, Lehrergesundheit von einem ganz speziellen und relativ objektiven Standpunkt aus zu betrachten.
In seinem „Anti-Burnout“-Buch schreibt er vor allem über das Lehrerimage in der Gesellschaft, die Lehrerbelastung z.B. im Hinblick auf die Folgen der Überbelastung und er stellt die Frage in den Raum, ob das Schicksal eines Lehrers die Frühpensionierung ist. Das letzte Kapitel thematisiert individuelle Lösungsstrategien.
Der Autor gibt fortwährend Denkanstöße über sich selbst, die schulische Arbeitsumwelt und die Modalitäten des eigenen Handelns. Dies untermalt er durch einprägsame Beispiele oder Forschungsergebnisse. Der Leser oder die Leserin wird mit Stress und Stressfaktoren konfrontiert. Schon im ersten Kapitel (S. 17) wird klar, dass dieses Buch ausschließlich für Lehrer geschrieben wurde. Da man während des Lesens des Öfteren in Versuchung gebracht wird, zahlreiche Selbsttests und Selbstreflexionen durchzuführen, die für andere Berufsklassen völlig ungeeignet wären. Die vielen Selbsttests und Denkimpulse führen zu einer näheren Auseinandersetzung mit dem eigenen Sein als Lehrperson.
Das Hauptproblem, was zum Burnout führt, ist der hohe Einsatz bzw. der Perfektionismus. Diese Gruppe an Personen überschreitet die eigene Leistungsgrenze und besitzt zugleich eine geringe Distanzierungsfähigkeit, dies hat emotionale Einbrüche zur Folge. Passend hierzu zählt er die verschiedene Gruppeneinteilung der Lehrer/innen auf, von der Gruppe, bei der keine Bedrohung zu einem Burnout besteht, bis zu der Risikogruppe, die an Burnout leidet. Als größter Belastungsfaktor zählt Andreas Hillert das Schülerverhalten, danach folgen Belastungen im kollegialen System.
Seine Behauptungen bzw. Beispiele zu verschiedenen Themen und Modellen stützt er auf verschiedene Studien und Umfragen. Die Studie von Gertrude Hirsch (1990) und die Umfrage - AVEM von Professor Uwe Schaarschmidt (2001) werden des Öfteren in dem Buch genannt. Außerdem werden viele Strategien zur Belastungsreduktion vorgeschlagen, beispielsweise positive Selbstgespräche zu führen oder sich im Sport abreagieren; auch Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenem Training werden bei Hillert angesprochen. Ein Thema, was viele Lehrer beschäftigt, die nicht ihr Leben lang den Beruf des Pädagogen ausüben wollen oder wegen später auftretenden psychischen Krankheiten nicht können, ist der
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