Page 33 - Bildungswerkstatt 01 2020
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BERGWELT
selbst variieren natürlich je nach Budget, Ausrüs- schrieben.
tung und der Bereitschaft der zuständigen Stellen Im Zentrum sollte, nebst dem angemessenen Re-
in den Kantonen und den Schulen selbst, das Pro- agieren im Krisenfall und den materiellen Sicher-
blem genügend ernst zu nehmen. heitseinrichtungen in den Schulanlagen, immer
Die Präventionsmassnahmen gehen von perfek- die Prävention stehen.
ten Warnsystemen, bei denen jedes Schulzimmer Mit einem klugen, aktiven Bedrohungsmanage-
über ein Alarmgerät verfügt, ähnlich einem Feu- ment gilt es, laufend potenzielle Gefahren ab-
eralarmsystem, über Merkblätter mit Informati- zuschätzen, um sich abzeichnende Gewalttaten
onen zur Prävention und Früherkennung, Check- möglichst früh zu erkennen. In vielen Fällen der-
listen für die Notfallorganisation, Listen über artiger Amoktaten gehen Warnsignale voraus,
potenzielle Amoktäter, Fachstellen für das Bedro- die es aufzuspüren gilt.
hungsmanagement, Kursangeboten bis zu spezi-
ellen Türverriegelungssystemen für ganze Schul- Wachsamkeit ohne Vorurteile
häuser. In allen Fällen aber bestehen auch mehr Das äussert sich in der Regel durch spezielles
oder weniger direkte Verbindungen der Schullei- Verhalten im sozialen Zusammenleben in den
tungen mit der Polizei oder Feuerwehren. Klassen und Gruppen ausserhalb des Unterrichts,
im Freizeitverhalten, in der Kommunikation
Umfassende Konzepte sind wichtig und beim Sammeln, Zeigen und Verwenden ver-
In den Konzepten findet sich an erster Stelle zu- dächtiger Gegenstände der Jugendlichen, dar-
meist das Thema Krisenmanagement mit dem unter Kleidung, Raucherutensilien, Messer, uner-
Verhalten in einer ersten Phase von zehn bis 15 laubte Lernhilfen, Handys, Tablets, Spielkonsolen,
Minuten nach Eintreten eines Gewaltereignisses. Drohnen, alkoholische Getränke, Drogen. Sich
Im Weiteren wird dann, mit sehr verschiedenen blind auf die technischen und materiellen Mass-
Gewichtungen, das Bedrohungsmanagement mit nahmen der Schulinstitution und Behörden zu
entsprechenden Präventionsmassnahmen be- verlassen, genügt nicht. Lehrpersonen, Schulpsy-
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