Page 34 - Bildungswerkstatt 01 2020
P. 34
REPORTAGE
chologen, Präventionsspezialisten, aber auch El- Es besteht immer die Chance, Anzeichen von
tern und andere Bezugspersonen im Umfeld der sonst unbekannten Problemlagen oder Verhal-
Lernenden sind aufgerufen, auf Auffälligkeiten tensveränderungen von Jugendlichen zu beob-
angemessen zu reagieren, und nie wegzuschau- achten, aber auch als Vertrauensperson Halt zu
en, um Warnzeichen gemeinsam zu analysieren vermitteln. Lernende sollen sich zudem selbst an
und präventiv zu behandeln, um Schlimmeres zu ein schulinternes Beratungsteam für vertiefende
verhindern. Gespräche wenden können. Dieses Team wieder-
um kann professionelle Beratungs- oder Behand-
Präventionsarbeit im Vordergrund lungsstellen zuziehen, Informationsmassnahmen
Die Präventionsarbeit hat also sowohl pädago- veranlassen, Fortbildungen anregen und selbst
gische Aspekte wie auch organisatorische und Eltern problematischer Jugendlichen zum Ver-
planerische. Ist das Handlungskonzept erstellt, trauensgespräch einladen.
soll es einerseits immer wieder hinterfragt und
aktualisiert, aber ebenso durch periodische Not- ALRMSYSTEME
fallübungen auf verschiedenen Ebenen realitäts-
nah überprüft und trainiert werden.
Nicht nur sollten sich Expertenrunden periodisch In vielen Kantonen, aber auch Gemeinden,
treffen, um Erfahrungen und neue Erkenntnisse sind Alarmsysteme geplant oder bereits
auszutauschen, auch regelmässige, persönliche installiert. Sie sollen bei Ereignissen wie
Gespräche zwischen Klassenlehrpersonen und Amokläufen eine rasche Alarmierung der
Lernenden zu konkreten Bereichen des Lernens Polizei und von Krisenverantwortlichen er-
aber auch zum allgemeinen Befinden der Lernen- möglichen und gleichzeitig soll mit Durch-
den sind dabei eine zentrale Massnahme. sagen über die Gonganlagen jeder Schul-
raum erreichbar sein.
34