Page 25 - Volksdorfer Zeitung VZ 39 Seitember 2019
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Die restaurierte Ohlendorff´sche Villa wurde 2008 unter Denkmalschutz gestellt.
längert, Kindergeld beantragt. Aus der An- richte am Ende des Dienergangs im Erdge- schoss, der heute u. a. zu den Toiletten im Untergeschoss führt, wurde zu Ortsamts- zeiten eine hochgesicherte Kasse einge- richtet, wo sich Bargeld in Stempelmarken verwandelte. Die Veranda war in zwei Bü- ros und einen Kinderspielplatz umgebaut, in der Bibliothek tagte bis zur Bezirksver- waltungsreform im Jahre 2006 der Orts- ausschuss seligen Angedenkens.
Dann begann ein mehrjähriger Verhand- lungsmarathon der Bürger mit Politik und Verwaltung über die weitere Verwendung des zum Verkauf stehenden Gebäudes.
2014: Erste Adresse als Kultur- und Begegnungsstätte
Seit die Villa nach ihrer Restaurierung 2014 endlich an die Stiftung Ohlendorff’sche Vil- la übereignet wurde, ist sie als Kultur- und Begegnungsstätte wieder Volksdorfs erste Adresse und Heimat des KulturKreis Wald- dörfer e.V., Standort u. a. der Volkshoch- schule, Treffpunkt zahlreicher Vereine und privater Arrangements und nicht zuletzt bekannt als Wiener Kaffeehauses. Aber das ist eine andere Geschichte.
7 *Quellen und ausführliche Beschreibungen von Familie und Villa in: Karin von Behr „Die Ohlendorffs. Aufstieg und Untergang einer Hamburger Familie“. Edition Temmen, 2010. - Gerhard Hirschfeld „Bauen in Volksdorf: 400 Jahre Baugeschichte eines Hamburger Stadt- teils“ Schaff-Verlag Hamburg, 2018
stube, vormals Ohlendorffs Küche, die „Fürsorge“ samt einem Arzt beherbergte, in den heutigen Ruheräumen der KiTa war die „Soforthilfeabteilung“, alles erreichbar über den „Dienstboteneingang“.
Zum 31.Dezember 1950 erwarb die Han- sestadt die Villa und richtete dort die Ver- waltung der Walddörfer ein. Damit verbun- den waren eine komplette Umwidmung der Räume und die zweckorientierte stilisti- sche Neugestaltung. Dies zum Glück aber so sensibel, dass bei der Veräußerung an die Frank-Gruppe unter der Aufsicht und mit
der aktiven Hilfe des Denkmalschutzes das Gebäude zwar mit erheblichem Aufwand komplett restauriert wurde, es mussten aber keine „Todsünden“ widerrufen wer- den. Einzig das wertvolle Parkett des Spei- sesaals: Es wurde beim Einzug des Orts- amtes ausgebaut und so sicher gelagert, dass es bisher nicht wiedergefunden wer- den konnte.
Lange Jahre als Verwaltungssitz
An das Ortsamt erinnert sich halb Volks- dorf, hier wurde geheiratet, der Pass ver-
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