Page 324 - Der widerlegte Darwinismus
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DER WIDERLEGTE DARWINISMUS


                 Dasselbe passiert prinzipiell, wenn zum Beispiel ein Windstoss
            durch einen staubigen Raum bläst. Der soeben noch gleichmäßig auf dem
            Boden verteilt gewesene Staub kann sich nun in einer Ecke des Raumes
            abgelagert haben. Auch dies ist im Sinne der Thermodynamik eine geord-
            netere Situation, als sie vorher vorhanden gewesen war, doch können die
            einzelnen Staubpartikel sich nicht in organisierter Weise auf dem Boden
            zusammen finden und das Portrait eines Menschen bilden.
                 Dies alles bedeutet, dass komplexe, organisierte Systeme niemals als
            Ergebnis natürlicher Prozesse entstehen können. Die einfachen
            Ordnungen, die von Zeit zu Zeit entstehen, können eine bestimmte
            Grenze nicht überschreiten.
                 Evolutionisten aber verweisen auf diese in der Natur auftretenden
            Fälle von Selbstordnung als einen der wichtigsten Beweise für die
            Existenz von Evolution und stellen sie als Beispiele für Selbstorganisation
            dar. Aufgrund solch konzeptioneller Verwirrung schlagen sie vor, leben-
            de Systeme könnten sich "aus eigenem Willen" durch Naturereignisse und
            chemische Reaktionen entwickeln. Die zuvor betrachteten von Prigogine
            und seiner Gefolgschaft angewandten Methoden und Studien bedienen
            sich dieser irreführenden Logik.
                 Doch wie wir zu Beginn geklärt haben, sind organisierte Systeme völ-
            lig andere Strukturen als lediglich geordnete Systeme. Während geordne-
            te Systeme aus durch simple Wiederholungen entstandene Strukturen auf-
            weisen, enthalten organisierte Systeme hochkomplexe Strukturen und
            Prozesse, die oftmals ineinander eingebettet sind. Damit solche Strukturen
            entstehen können, braucht es Intelligenz, Wissen und Planung. Jeffrey
            Wicken, ein evolutionistischer Wissenschaftler, beschreibt den prinzipiel-
            len Unterschied zwischen diesen beiden Systemen so:
                 "Organisierte" Systeme müssen von "geordneten" Systemen genau unter-
                 schieden werden. Keines dieser Systeme entsteht zufällig, doch während
                 geordnete Systeme durch simple Algorithmen beschrieben werden können,
                 ihnen somit also die Eigenschaft der Komplexität fehlt, müssen organisierte
                 Systeme Element für Element unter Befolgung eines externen
                 "Verdrahtungsplans" mit hohem Informationsgehalt zusammengefügt wer-
                 den... Organisation ist also funktionale Komplexität und enthält
                 Information. 377
                 Ilya Prigogine – vielleicht aus evolutionistischem Wunschdenken


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