Page 77 - Gerechtigkeit und Toleranz im Koran
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DER GESELLSCHAFTLICHE FRIEDEN UNTER WAHRER GERECHTIGKEIT
“Niemand darf den Patriarchen unter seine Herrschaft stellen.
Niemand, egal war, darf ihn berühren. Der Patriarch und die hohen
Mönche in seinem Gefolge sind auf unbefristete Zeit von allen
allgemeinen Diensten freigestellt:“ 50
Sultan Mehmet hat direkt nach der Eroberung damit
begonnen, sich für die Rechte der Nicht-Muslime zu
interessieren und Gennadius zum Griechisch-Orthodoxen
Patriarchat geschickt, um ein Abkommen mit ihnen zu
schließen. Mit den Angehörigen der Schriftreligionen in Galata
schloß er ein Abkommen, dass die Kirchen in Galata nicht
beschlagnahmt oder in Moscheen umgewandelt werden und
dass keine Einmischung in die Ausübung der Religion
stattfinden wird und auch kein Nicht-Muslime zum Übertritt
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zum Islam gezwungen werden wird. Ein anderes Abkommen
aus derselben Zeit besagt, dass die spirituellen Führer, die bis
dahin den Titel “Metropolit“ trugen, diesen auch weiterhin
tragen dürfen. 52
Aber nicht nur den Christen, auch den Juden räumte Sultan
Mehmet der Eroberer Rechte ein. Sie erhielten das Recht ihre
Religion frei auszuleben und ihre eigenen Rabbis und
Synagogen zu haben. Sultan Mehmet lud den ersten Rabbi der
osmanischen Zeit zu sich ein, erlangte dessen Gunst und erliess
ein Dekret, dass er allen Gerichtsverhandlungen, an denen
Juden beteiligt waren, beiwohnen durfte. 53
Dieser Fortschritt, der mit der Eroberung Istanbuls durch
Sultan Mehmet begonnen hatte, wurde von den späteren Sultanen
fortgesetzt. Zwei Mal stand das osmanische Heer vor den Toren
Wiens, Serbien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien und
der gesamte Balkan wurden erobert, Ungarn viel unter
Osmanischen Schutz und die Osmanen eroberten die Meere. Das
Harun Yahya