Page 111 - Aufruf zur Einheit
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Harun Yahya (Adnan Oktar)
Quranverse zu diesem Thema lauten folgendermaßen:
O ihr Kinder Israels! Gedenkt Meiner Gnade, mit der Ich
euch begnadete, und dass Ich euch vor aller Welt bevor-
zugte. (Sure al-Baqara, 47)
Wir gaben den Kindern Israels fürwahr die Schrift und
die Weisheit und das Prophetentum und versorgten sie
mit Gutem und bevorzugten sie vor aller Welt. (Sure al-
Dschathiya, 16)
Allerdings drücken diese Verse nicht die von den Juden un-
terstellte Bedeutung des Erwähltseins aus. Sie zeigen, dass eini-
ge Propheten von diesem Stamm abstammten und dass die
Juden früher einmal ihre Herrschaft über weite Gebiete aus-
dehnten. In den Versen wird erklärt, dass der Grund für ihre
Herrschaft darin zu sehen ist, dass sie vor aller Welt bevorzugt
wurden. Mit der Beendigung der Herrschaft, die die Propheten
David (Fsai) und Salomon (Fsai) über die Welt begründet hatten,
ging auch diese Eigenschaft der Juden zu Ende.
Allerdings sind radikale Juden durch die Interpretation ei-
niger Erläuterungen in der Thora von der falschen Ansicht über-
zeugt, dass das Erwähltsein eine dauerhafte Eigenschaft ihrer
Rasse ist. Als Ergebnis wurde das verquere Verständnis ent-
wickelt, dass jeder Jude von Geburt an Überlegenheit über an-
dere besitzt und die Israeliten deshalb allen anderen Stämmen
auf ewig überlegen sind. Ein weiterer schwerer Irrtum, der aus
dieser Ansicht resultiert ist, dass einige Radikale, wie der wahl-
los auf betende Muslime schießende Goldstein, aus der
Behauptung der Überlegenheit einen Befehl zur
Gewaltanwendung gegenüber anderen Nationen ableiteten.
Deshalb verwenden Radikale manche Ausführungen der Thora
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