Page 73 - Aufruf zur Einheit
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ie Juden und
                                               Christen, die in den
                                              Muslimisch erober-
                                             ten Gebieten lebten,
                                           hatten nicht den Status ei-
                                       nes Gefangenen sondern den ei-
                             nes “Zimmi” und erhielten damit bedeutende
                      Rechte. Dieser Status wurde nicht-Muslimischen
                     Untertanen zugebilligt, die mit der “cizye”, dafür eine
                    Kopfsteuer zu entrichten hatten. Damit wurde ihnen die
                   Sicherheit von Leben und Besitz und Religions- und
                  Gewissensfreiheit garantiert. Siewaren ausserdem vom
                 Militärdienst befreit und erhielten das Recht, bei
                Meinungsverschiedenheiten untereinander eine Lösung nach ei-
                genem Recht zu suchen; wenn erforderlich, wurde die bezahlte
                Kopfsteuer auch zurückerstattet.
                     Die Einbehaltung der Kopfsteuer wurde oft falsch interpre-
                tiert und man versuchte, dies als Ungerechtigkeit darzustellen.
                Von der Muslimischen Bevölkerung behielt die Islamische
                Führung keine Kopfsteuer ein, denn diese war verpflichtet,
                Militärdienst zu leisten, während Nicht-Muslime von dieser
                Aufgabe befreit waren. Außerdem wurde die Kopfsteuer der
                Nicht-Muslime dazu verwendet, die Rechte von Nicht-
                Muslimen zu schützen und für bedürftige Nicht-Muslime zu
                sorgen. Wenn wir den Status des “Zimmi” und die Praxis der
                Muslimischen Führung bezüglich der Kopfsteuer betrachten, er-
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