Page 86 - Das Wunder der Schöpfung in den Pflanzen
P. 86
84 DAS WUNDER DER SCHÖPFUNG IN DER PFLANZEN
treffen und die ihnen zeigt, in welche Richtung sie gehen müssen, um ihre
Funktionen zu erfüllen. Es gibt keinen Zweifel, dass diese überlegene
Weisheit Gott gehört, dem Herrn aller Welten.
Triebe, die keine Hindernisse dulden
Ein Trieb, der aus dem Boden sprießt, mag sich nicht immer in einer
geeigneten Umgebung wiederfinden. Er kann sich zum Beispiel im
Schatten eines Felsen oder einer großen Pflanze befinden. Wenn er in
einer solchen Situation weiterwächst, wird es schwierig für ihn werden,
seine Photosynthese durchzuführen, da er kein direktes Sonnenlicht
erhalten kann. Wenn ein Trieb sich in einer solchen Situation vorfindet,
wenn er sprießt, ändert er seine Wachstumsrichtung zum Sonnenlicht
hin. Dieser Prozess, der als Phototropismus bekannt ist, zeigt, dass Triebe
ein lichtempfindliches Orientierungssystem haben. Wenn wir sie mit
Tieren und Menschen vergleichen, haben Pflanzen hinsichtlich der
Lichtwahrnehmung eine vorteilhaftere Position, da Menschen zum
Beispiel Licht nur mit ihren Augen wahrnehmen können. Pflanzen
dagegen haben mindestens drei unterschiedliche Lichtrezeptoren. Aus
diesem Grund verwechseln sie nie die Richtung. Dank ihren fehlerlosen
Orientierungssystemen, die auf Licht und Schwerkraft basieren, finden
sie leicht ihren Weg.
Neben den lichtempfindlichen Systemen der Pflanzen gibt es auch
festgelegte Zonen für die Zellteilung. Diese Zonen, die Meristeme
genannt werden, befinden sich am Ende der wachsenden Wurzeln und
Stängel. Wenn die Zellen in den Wachstumszonen während der Keimung
immer in der gleichen Weise wachsen, führt dies dazu, dass der Stängel
gerade wächst. Jede Pflanze nimmt gemäß der Wachstumsrichtung der
Pflanzenzellen im Meristem der Wurzeln und Triebe Gestalt an. Wenn
das Wachstum dieser Zellen auf einer Seite ausgeprägter ist, als auf der
anderen, dann wird der Stängel der Pflanze in einem Winkel wachsen.
Wenn die Bedingungen passend sind, beginnt das Pflanzenwachstum in
allen Zonen zur gleichen Zeit. Die sprießende Pflanze richtet ihren