Page 163 - Die Erschaffung des Universums
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Das Design im Wasser 161
nicht so schnell. Man nehme z.B. eine Aktivität an, die unsere
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Körpertemperatur um 10 C erhöhen würde. Wenn unser Körper anstelle
von Wasser Alkohol enthielte, würde die selbe Aktivität zu einem
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Temperaturanstieg von 20 C führen, und mit anderen Substanzen von
geringerer Thermalkapazität wäre die Situation noch drastischer: Salz
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würde eine Temperaturerhöhung von 50 C, Eisen eine von 100 C und Blei
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sogar von 300 C verursachen. Die hohe Thermalkapazität des Wassers ist
es, die solch enorme Wärmeveränderungen verhindert.
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Doch selbst ein Temperaturanstieg von 10 C wäre, wie bereits gesagt,
tödlich. Um dem vorzubauen kommt die zweite jener Eigenschaften ins
Spiel, die latente Wärme des Wassers.
Um die entstehende Hitze abzukühlen bedient sich der Körper des
Schwitzmechanismus. Beim Schwitzen bildet sich Wasser auf der Haut,
das jedoch sehr schnell verdunstet. Aufgrund der großen latente Wärme
des Wassers benötigt diese Verdunstung eine beträchtliche Menge an
Wärme, welche natürlich dem Körper entzogen wird, was diesen wieder-
um abkühlt. Dieser Kühlungsmechanismus ist so wirksam, dass man,
selbst bei hohen Außentemperaturen, manchmal sogar ein Frösteln emp-
finden kann.
Auf diese Weise schwitzt jemand, der 10 Kilometer läuft etwa einen
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Liter Wasser aus, dessen Verdunstung die Körpertemperatur um 6 C ver-
ringert. Je mehr Energie aufgebracht wird, umso mehr steigt die
Körpertemperatur, doch gleichzeitig wird auch umso mehr Schweiß
gebildet wodurch sich auch der Kühlungseffekt erhöht. Die wichtigsten
Faktoren im Funktionieren dieser wunderbaren thermostatischen
Temperaturregulierung des Körpers, sind die thermalen Eigenschaften
des Wassers. Mit keiner andere Flüssigkeit als Wasser könnte das
Schwitzen dermaßen wirksam funktionieren. Wenn z.B. Alkohol anstelle
des Wassers vorhanden wäre, würde im obigen Beispiel nur ein
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Temperaturabfall von 2,2 C stattfinden und selbst im Fall von Ammoniak
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ergäbe sich nur eine Reduzierung von 3,6 C.
Dieser Vorgang hat noch einen anderen sehr wichtigen Aspekt.
Wenn die, im Körper entstehende Wärme nicht zur Oberfläche, d.h. zur