Page 166 - Die Erschaffung des Universums
P. 166

164                DIE ERSCHAFFUNG DES UNIVERSUMS


              schen Tag und Nacht 20 bis 30°C ausmachen, während er in den Meeren
              nie mehr als ein paar Grade ist. Das trifft nicht nur auf die Meere zu, son-
              dern auch der, in der Atmosphäre vorhandene Wasserdampf stellt einen
              maßgeblichen  Ausgleichsfaktor dar. Ein Effekt davon ist, dass in
              Wüstengebieten, wo wenig Wasserverdunstung auftritt, ein extremes
              Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht besteht, während der
              Unterschied an den Orten mit Meeresklima wesentlich geringer ist.
                   Dank dieser einzigartigen Thermaleigenschaften des Wassers liegen
              die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter oder zwischen
              Tag und Nacht immer innerhalb solcher Grenzen, dass das Überleben des
              Menschen und der anderen Lebewesen nicht bedroht ist. Wäre der
              Wasseranteil der Erdoberfläche geringer als der des trockenen Landes,
              dann wären auch die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht
              wesentlich größer, und weite Landgebiete wären zu Wüsten geworden;
              das Leben wäre unmöglich, oder zumindest weitaus schwieriger. Ebenso
              wäre der Planet ungeeignet für das Leben gewesen., wenn die thermalen
              Eigenschaften des Wassers anders gewesen wären als sie es sind.
                   Nachdem er alle diese thermalen Eigenschaften des Wassers unter-
              sucht hatte, kam Henderson zu folgendem Schluss:
                   Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Eigenschaft des Wassers
                   von dreierlei Bedeutung zu sein scheint: Erstens bewerkstelligt sie eine
                   gewaltige Angleichung und Mäßigung der Temperatur der Erde. Zweitens
                   ermöglicht sie eine sehr wirksame Wärmeregulierung des Körpers in leben-
                   den Organismen. Drittens begünstigt sie den meteorologischen Zyklus. Alle
                   diese  Auswirkungen stellen wahre Maximen dar, denn keine andere
                   Substanz kann sich in dieser Hinsicht mit dem Wasser messen.  79


                   Die hohe Oberflächenspannung

                   Bis jetzt betrachteten wir ausschließlich die thermalen Eigenschaften
              des Wassers, d.h. diejenigen seiner Eigenschaften, die sich auf Temperatur
              beziehen. Aber das Wasser hat noch andere physikalische Eigenschaften,
              die, wie sich herausstellt, dem Leben auch außergewöhnlich zweckdien-
              lich sind.
   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171