Page 73 - Nur Liebe kann den Terror beenden
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HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR)
eingegangenen Verpflichtungen einhalten und in Unglück,
Not und Gefahr standhaft sind: Sie sind es, die aufrichtig
und gottesfürchtig sind. (Sure 2:177 – al-Baqara)
Wie zu erkennen ist, unterscheidet sich wirklich Gutes von
dem, was in der Gesellschaft dafür in der Regel gehalten wird.
Menschen, die die Quranische Moral nicht leben, verstehen Gutes als
Etwas, das nach Lust und Laune getan wird und als eine Hilfe, die
auf einer Bitte der Gegenseite beruht. Dieses Gute ist im allgemeinen
darauf beschränkt, dem am Wegesrand stehenden Bettler Geld zu
geben und den alten Menschen im Omnibus einen Platz anzubieten.
Wie wir jedoch in der Sure al-Baqara sehen können, ist das
Gute, von dem der Quran spricht, eine Form der Moral, die das ge-
samte Leben der Gläubigen umfaßt und eine Andachtsübung, die
man nicht nach Lust und Laune, sondern sein gesamtes Leben lang
praktiziert. Ein Muslim ist ein Diener von unerschütterlichem
Glauben, der, auch wenn er selbst bedürftig ist, Armen und Waisen
hilft und die Liebsten ernährt (Sure 76:8 – al-Insan). Denn Gott be-
richtete mit dem Vers, "Und von ihrem Vermögen war ein Teil für
den Bittenden und den verschämten Armen." (Sure 51:19 – adh-
Dhariyat) dass einander helfen, ernähren und Gutes tun die Pflicht
des Muslims ist. Die Hilfe ist an keine Bedingung gebunden. Ein
Gläubiger unternimmt jede Art von Opferbereitschaft, um das er-
forderliche Gute zu tun und das Gute bei anderen zu fördern. Seine
Hilfe erwartet keine Gegenleistung und zielt nur auf Gottes
Zufriedenheit. In der Sure al-Insan beschreibt Gott dieses Verhalten
der Gläubigen:
"Seht, wir speisen euch um Gotts willen. Wir wollen weder
Belohnung von euch noch Dank. Seht, wir fürchten einen
finsteren, unheilvollen Tag von Seiten unseres Herrn." (Sure
76:9, 10 – al-Insan)
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