Page 83 - Nur Liebe kann den Terror beenden
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HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR)
nen Gläubige auch dann ohne zu Zögern verzeihen, wenn sie völlig
im Recht sind und der Andere völlig im Unrecht. Denn Gott teilt
mit, dass dies die Besonderheit der guten Moral ist, die er den
Gläubigen empfahl:
Die da spenden in Freud und Leid und den Zorn unter-
drücken und den Menschen vergeben – und Gott liebt die
Gutes Tuenden. (Sure 3:134 – Al-Imran)
Die Gläubigen unterscheiden nicht zwischen großen und klei-
nen Fehlern und entwickeln auch kein fehlerabhängiges
Verständnis des Vergebens. Jemand, der einen Fehler begangen
hat, kann der Grund für große Verluste an Leib und Leben sein und
er kann in hohem Maße den Interessen des Gegenübers geschadet
haben. Gläubige jedoch, die wissen, dass jedes Ereignis mit Gottes
Erlaubnis und im Rahmen der göttlichen Vorsehung geschieht, be-
gegnen jedem Ereignis mit Gottvertrauen und empfinden keine
persönliche Wut.
Wiederum kann jedoch eine Person aufgrund ihrer
Unwissenheit gegen eine Regel des Qurans verstoßen und die von
Gott gezogene Grenze überschritten haben. Allerdings kann nur
Gott eine Person wegen eines solchen Verhaltens verurteilen.
Deshalb obliegt es nicht der Verantwortung der Gläubigen, einen
Menschen wegen irgend eines Belanges nicht zu entschuldigen,
sondern zu verurteilen. Wenn die Person aufrichtig bereut, dann er-
hält sie die Gegenleistung nur von Gott. Gott hat in vielen Versen
offenbart, dass Er die Fehler der Gläubigen, die aufrichtig bereuen,
vergibt, außer, sie nähmen falsche Götter an Seiner statt. Da die
Gläubigen dies jedoch nicht wissen können, verzeihen sie nur in
der Weise die Gott mitteilt. Wenn es dazu im Quran eine
Erläuterung gibt, dann wird die Person, die einen Fehler machte,
entsprechend dieser Richtline behandelt.
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