Page 93 - Nur Liebe kann den Terror beenden
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HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR)





                zu erfüllen, oder diesen dazu zu zwingen, in einer bestimmten
                Form zu beten. Denn dies wäre gegen die Islamische Moral und ein
                Verhalten, mit der Gott nicht zufrieden ist. Wenn wir die Islamische
                Geschichte untersuchen, erkennen wir ein Gesellschaftsmodell, in
                dem jeder seine Gebete frei verrichten und die Erfordernisse seines
                Glaubens erfüllen kann. Der Quran spricht von den Gebetsstätten
                der Anhänger der Buchreligionen, also von Kloster, Kirche und
                Synagoge als von Gebetsorten, die von Gott geschützt sind:

                     … Und hätte Gott nicht die einen Menschen durch die ande-
                     ren abgewehrt, wären (viele) Klöster, Kirchen, Synagogen
                     und Moscheen, in denen GottesName häufig gedacht wird,
                     bestimmt zerstört worden. Und wer Ihm helfen will, dem
                     hilft gewiß auch Gott; denn Gott ist stark und mächtig. (Sure
                     22:40 – al-Hadsch)
                     Das Leben unseres Propheten (s.a.w.s) ist voll solcher

                Beispiele. Der Prophet (s.a.w.s) sagte sogar zu den Christen, die bei
                ihm vorsprachen, dass sie in seiner eigenen kleinen Moschee ihre
                Gebete verrichten können und überließ sie ihnen zu diesem
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                Zwecke. Auch die Nachfolger des Propheten (s.a.w.s) bewahrten
                diese tolerante Anschauung und teilten bei der Eroberung von
                Damaskus eine zur Kirche gewordene Moschee in zwei Teile; in der
                einen Hälfte beteten die Christen, in der anderen die Muslime. 23


                     DER ISLAM BEFIEHLT UNGERECHTIGKEIT NICHT
                     ZU AKZEPTIEREN

                     Gläubige    sind    niemals    unempfindlich     gegen
                Ungerechtigkeiten, deren Zeuge sie werden, die sie hören, oder von
                denen sie auf indirektem Wege erfahren. Ihre Barmherzigkeit, die ja
                ihre Quelle in der Quranischen Moral hat, leitet sie dazu an, jeder-
                zeit gegen jede Art von Grausamkeit, Schlechtigkeit und



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