Page 95 - Nur Liebe kann den Terror beenden
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HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR)
Ungebildete Menschen bewegen sich erst, wenn die
Ungerechtigkeit an ihre Türen klopft. Die Gegenleistung für das
Gute, das sie getan haben und für die gute Moral, die sie an den Tag
legten, kommt daher, dass sie nicht vergessen oder geleugnet
haben. Ein Gläubiger ist sich dieser Situation bewußt. Aus diesem
Grund bemüht er sich, sich auch einem Unbekannten mit
Barmherzigkeit anzunähern und diesen vor Ungerechtigkeit zu
schützen. Wenn ihn niemand unterstützt, versucht er, allein und
unter Einsatz aller seiner Möglichkeiten das Schlechte zu verhin-
dern. Auch wenn die Menschen in der Mehrzahl sind, die sich dem
entgegengesetzt verhalten, so verführt deren Gewissenlosigkeit
und Unbekümmertheit niemals zur Nachlässigkeit. Die Muslime
wissen, dass sie im Jenseits gefragt werden, wieviel Mühe sie bei
einem Vorkommnis für Gerechtigkeit aufwandten, und was sie
taten, um die Ungerechtigkeit zu verhindern. Sie vergessen auch
nicht, dass nur gewissenhaftes Verhalten gewinnbringend ist und
sie wissen, wie viele Menschen auf der Welt sich mit “Ich sehe
nicht”, “Ich höre nicht”, und “Ich habe nichts bemerkt” aus der
Verantwortung stehlen. Denn der Mensch wird ganz allein geprüft.
Wie der Vers, "... Dann soll er nackt und bloß zu uns kom-
men." (Sure 19:80 – Maryam) mitteilt, wird der Mensch allein vor
Gott treten und Rechenschaft über seine Taten auf der Welt ablegen
müssen. Diejenigen, die sich gut verhalten haben, sich gegen jede
Art von Ungerechtigkeit einsetzten und gegen das Schlechte auf
dem Weg Gottes stritten, können sich von Gott für ihre guten Taten
einen schönen Lohn im Jenseits erhoffen. Gott spricht in einem Vers
folgendermaßen:
ln der Tat, wer auch immer sich Gott hingibt und Gutes tut,
der hat seinen Lohn bei seinem Herrn; und keine Furcht
kommt über sie, und sie werden nicht traurig sein. (Sure
2:112 – al-Baqara)
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