Page 108 - Das Wunder der Termiten
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              Macrotermes und Odontermes anführen, welches sie bei Notfällen an
              den Tag legen. Dieses Termitenart belüftet den Bau mit Hilfe eines
              Rohrsystems. Diese Rohre sind mit Belüftungsschächten verbunden,
              die bis zum Boden hinab reichen. Die Belüftungsschächte, deren
              Spitzen offen sind, haben geschlossene Enden, wo sie sich mit dem
              Boden vereinigen .46

                   Sie sind mit luftdurchlässigen dünnen Wänden vollständig vom
              Bau isoliert und man begegnet dort nur dann Termiten, wenn sie
              Reparaturaufgaben durchführen müssen. Während starken
              Regenfällen stürzen die Kamine der Termitenbauten meist ein. In so
              einem Fall kommen die Termiten sofort zusammen und beginnen mit
              den Reparaturarbeiten.



                     Ein anderes Problem und eine ausgefallene
                                           Lösung:

                    Die natürliche Luftbefeuchtung der Termiten
                   Ein weiteres wichtiges Problem der Termiten neben der Belüftung
              des Baus besteht in dem Wasserbedarf der Termiten. Im Bau herrscht

              großer Bedarf nach Wasser, denn Termiten, die eine hauchdünne Haut
              haben, brauchen eine sehr feuchte Umgebung. Die Luftfeuchtigkeit im
              Nest sollte zwischen 89-90 Prozent liegen. Doch die Termiten
              brauchen nicht nur für sich selber viel Flüssigkeit, sie verwenden das
              Wasser auch für den Gebäudebau.   47
                   Einige Arten, die in der Wüste Sahara vorkommen, graben 40 m
              tiefe Löcher in die Erde, um das Grundwasser zu erreichen, damit

              dieses durch Verdampfen den Bau erreichen kann. Andere Arten lösen
              das Wasserproblem dadurch, dass sie feuchte Tonerde in ihren Bau
              schaffen. Außerdem hilft auch die Struktur der Hügelbauten dabei,
              den Feuchtigkeitsgehalt aufrecht zu halten. Die Wände, die mit einer
              wasserundurchlässigen festen Schicht aus Erde und Mineralerde be-
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